Geschrieben: 24. April, 2017 in Ernährung | Gesundheit
 
 

Eisenmangel – Warum Frauen besonders betroffen sind


Die meisten Nährstoffe, die der menschliche Organismus benötigt, nimmt er über die Nahrung auf. Besonders bei einer einseitigen Ernährung kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Relativ häufig sind hierzulande Jod-, Folsäure- und Eisenmangel. Gerade Frauen können leichter als Männer unter einem Eisenmangel leiden. Die Folge: Müdigkeit, Schlappheit, mangelnde Leistungsfähigkeit. Woran liegt das?

Ferritin Test bei Eisenmangel, Fotoquelle: 123RF

Eisen ist ein wesentlicher Bestandteil des Blutes. Er ist am Sauerstofftransport beteiligt, weshalb ein Mangel schnell zu Einbußen bei der Fitness führt. Durch die monatliche Regelblutung verlieren Frauen daher in regelmäßigen Abständen neben anderen Nährstoffen auch Eisen. Einer Einschätzung der Bundesärztekammer zufolge leiden 50 Prozent der Frauen in den Industrienationen unter einem Eisenmangel. Aus diesem Grund unterscheiden sich auch die empfohlenen Mengen, die Männer und Frauen pro Tag zu sich nehmen sollten. Bei Männern sind es zehn Milligramm pro Tag, bei Frauen 15 Milligramm. Während der Schwangerschaft steigt dieser Wert auf 30 Milligramm, während der Stillzeit liegt er bei immerhin 20 Milligramm.

Woran erkennt man einen Eisenmangel?

Neben Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und einer allgemeinen Abgeschlagenheit äußert sich ein Eisenmangel durch Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen der Haut und Schleimhäute, sowie durch Wachstumsstörungen der Fuß- und Fingernägel. Eisenpräparate können einen Eisenmangel beheben. Allerdings kann eine Überversorgung mit Eisen wiederum Krankheitssymptome auslösen, die von einer harmlosen Verstopfung eventuell sogar bis zu Krebs oder Gefäßerkrankungen reichen können. Bevor ein solches Eisenpräparat eingenommen wird, sollte daher ein Arzt aufgesucht und die Ursache für die Beschwerden zweifelsfrei identifiziert werden – das gilt insbesondere während der Schwangerschaft.

Was kann die Ursache eines Eisenmangels sein?

Eisen, genauer gesagt: das sogenannte Häm-Eisen, ist vor allem in Fleisch vorhanden. Eine vegetarische oder vegane Lebensweise kann daher eine Unterversorgung begünstigen. Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln kann dieses Defizit nur schwer aufwiegen, da es vom menschlichen Organismus in viel geringerem Maße verwertet wird. Nun weisen Studien jedoch darauf hin, dass das Risiko eines Eisenmangels aufgrund einer vegetarischen/veganen Ernährung dennoch gering ist. Häufiger kommt es durch eine angeborene Eisenverwertungsschwäche oder natürliche bzw. nicht natürliche Blutungen zu einem Mangelzustand. Neben der bereits genannten Regelblutung bei Frauen kann es durch zu häufiges Blutspenden, Blutverlust bei Operationen oder bei der Geburt zu einem Eisenmangel kommen. In den beiden letzten Fällen sollte ein solcher Mangel durch Nachsorgeuntersuchungen aber schnell festgestellt werden. Problematischer wird es bei versteckten Blutungen, wie sie zum Beispiel bei älteren Menschen auftreten können. Ein Grund für eine solche Blutung, z.B. im Magen-Darm-Trakt, können Nebenwirkungen von Medikamenten gegen Fettstoffwechselstörungen oder Schmerzen sein. Hier muss der Arzt ein bisschen Detektivarbeit leisten.

Woher bekommt der Körper sein Eisen?

Wie bereits erwähnt, wird Eisen über die Nahrung aufgenommen. Erster Ansatzpunkt für eine gesunde Versorgung mit Eisen sollte daher der Speiseplan sein. Außer in Fleisch ist Eisen vor allem in Getreideprodukten zu finden. Auch Hülsenfrüchte können helfen, den Eisenbedarf zu decken. Eine besondere Rolle bei der Verwertung von Eisen, besonders von Eisen aus pflanzlichen Quellen, spielt Vitamin C. Das begünstigt die Resorption von Eisen im Darm, wodurch mehr Eisen verwertet werden kann. Dagegen haben die Gerbstoffe in Kaffee und schwarzem Tee einen nachteiligen Effekt auf die Verwertbarkeit von Eisen. Dasselbe gilt für Kalzium. Entsprechende Nahrungsmittel sollte man also nicht zeitgleich mit den Hauptmahlzeiten einnehmen.

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