Geschrieben: 01. Dezember, 2023 in Nahrungsergänzung
 
 

Nahrungsergänzungsmittel Weniger ist mehr, wann es wirklich Sinn macht


Nahrungsergänzungsmittel werden besonders in der kalten Jahreszeit angeboten. Sie sollen das Immunsystem stärken und uns gesund über den Winter bringen. Doch stimmt das? Nahrungsergänzungsmittel liegen heute nicht mehr nur bloß als Vitamine und Mineralien vor und sind mittlerweile sehr vielfältig. Wann und für wen es Sinn macht, klären wir hier.

Der Beginn von Vitaminen und Mineralien

Mineralien sind dem Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt. Abhängig vom Zeitalter, der Kultur und der Verfügbarkeit wurden sie beispielsweise für die Herstellung von Schmuck, Dekorationen oder als Baumaterial verwendet. Aber erst im 19. Jahrhundert war man sich durch medizinische Studien erstmals sicher, dass Mineralien einen direkten Einfluss auf unseren Körper haben und ganz essenziell für unsere Gesundheit sind.

Schon im 16. Jahrhundert war bekannt, dass gewisse Lebensmittel in der Lage sind, Krankheiten zu heilen. Als Beispiel gilt die Krankheit Skorbut, die umgangssprachlich auch als Mundfäule bekannt ist. Besonders Seeleute, die monatelang unterwegs waren, litten nicht selten unter Erschöpfung, Müdigkeit, Zahnfleischbluten, Muskelschwund und Fieber. Weiterhin waren sie anfällig für Infektionskrankheiten und die Wundheilung war gestört. Ein Schiffsarzt erkannte, dass Skorbut mit dem Verzehr von Hülsenfrüchten geheilt werden kann. Der Verzehr beugte der Krankheit sogar vor. Den Seeleuten fehlte es an Vitamin C, das in Hülsenfrüchten enthalten ist. Damals wusste man noch nichts von Vitaminen, da sie erst vor knapp 100 Jahren entdeckt wurden.

Was unser Körper zum Leben benötigt

Unser Körper benötigt eine Vielzahl von Stoffen, um ordnungsgemäß zu funktionieren. Diese Stoffe umfassen Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette sowie Vitamine und Mineralstoffe. Unser Körper benötigt folgende Stoffe:

  1. Wasser
  2. Kohlenhydrate
  3. Proteine
  4. Fette
  5. Vitamine
  6. Mineralstoffe
  7. Spurenelemente
  8. Aminosäuren
  9. Fettsäuren
  10. Ballaststoffe
  11. Antioxidantien
  12. Sauerstoff

Manche komplexeren Stoffe – wie beispielsweise bestimmte Aminosäuren – kann der Körper wiederum mithilfe anderer zugeführten Stoffe selbst herstellen. Die meisten Stoffe müssen aber von außen durch die Nahrung zugeführt werden.

Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Durch eine ausgewogene, vielseitige und abwechslungsreiche Ernährung, auch in der Zubereitungsart, können Sie Ihren Körper mit allen Vitaminen ausreichend versorgen. In der Regel sind zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig.

Bestimmte Darmkrankheiten wie Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa sowie die Voll- oder Teilentfernungen des Dünndarms stören eine Vitaminaufnahme. Auch das Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum hindern den Körper an der Aufnahme von Vitaminen. Das Trinken von Kaffee sowie grünem und schwarzem Tee wirkt sich ebenfalls negativ auf die Vitaminaufnahme aus. Auch bei Diäten läuft man schnell Gefahr, einen Vitaminmangel oder gar einen Vitaminüberschuss zu erleiden. Die Symptome treten häufig sehr spät auf und ein Zusammenhang ist schwer zu erkennen.

In diesen oder auch in anderen Situationen kann eine Vitaminzufuhr von außen durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Doch aufgepasst: Nicht alle Präparate können vom Körper gleich gut aufgenommen werden. Sie sollten auf hochwertige Produkte achten. Vitaminpräparate werden unterschiedlich hergestellt: aus Pflanzen, tierischen Produkten oder synthetisch. Lassen Sie sich daher unbedingt individuell vom Arzt oder Apotheker beraten.

Wer denkt, eine hohe Vitaminzufuhr schadet unserem Körper nicht, der irrt. Durch Nahrung ist eine Überdosierung praktisch nicht möglich, mit Nahrungsergänzungsmitteln jedoch schon. Wer keinen Vitaminmangel hat, sollte auch keine Extravitamine zuführen. Abhängig davon, welche Stoffe überdosiert werden, können folgende Symptome schleichend auftreten:

  1. Ãœbelkeit und Kopfschmerzen
  2. Muskelschwäche
  3. Erhöhte Gefahr von Nierensteinen
  4. Schädigung des Ungeborenen bei Schwangerschaft
  5. Hautrötungen
  6. Durchfall
  7. Schädigung an Niere und Leber

Heute gibt es mehrere Nahrungsergänzungsmittel

Die klassischen Nahrungsergänzungsmittel sind Vitamine und Mineralien. Manchmal werden auch Spurenelemente ausgewiesen, welche aber auch nur eine bestimmte Sorte von Mineralien sind. Sie sind überwiegend als Tabletten erhältlich. Bestimmte Produkte liefern auch Aminosäuren sowie Fettsäuren und werden für gewöhnlich als Dragees angeboten.

Neuere Nahrungsergänzungsmittel – welche auch als Trinkmahlzeiten bezeichnet werden – bieten jedoch ein vollumfängliches Angebot und ersetzen vollwertige Mahlzeiten. Sie beinhalten alle der oben genannten Stoffe, die der Körper braucht, mit Ausnahme von Sauerstoff, welchen wir ausschließlich über die Lunge aufnehmen.

In manchen Lebenssituationen können besagte Trinkmahlzeiten Sinn machen. Besonders in unserer stressigen und schnelllebigen Zeit greifen viele gerne zu Fastfood und Fertigessen. Diese schaden dauerhaft unserer Gesundheit.

Auch für Menschen, die in diesem Zuge eine Diät planen, kann die Verwendung von Trinkmahlzeiten hilfreich sein. Trinkmahlzeiten sind genau auf den Tagesbedarf abgestimmt und man läuft nicht in Gefahr einer falschen Dosierung bzw. ungesunder Ernährung. Es kann beispielsweise helfen, den Cholesterinspiegel im Blut sowie das Risiko koronarer Herzerkrankungen zu reduzieren. Auch Diabetiker können von Trinkmahlzeiten profitieren.

Sie liegen in Pulverform vor, sind dadurch lange haltbar und müssen nur mit Wasser angerührt werden. Die Zubereitung und Nahrungsaufnahme ist dadurch schnell und unkompliziert.

Weitere Informationen

Weitere ergänzende Informationen über Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel sowie eine schonende Zubereitung von Lebensmitteln können Sie im Artikel „Mit Vitaminen fit durch den Winter“ lesen.

 

Autorenhinweis:
Denis-Franz Heinrich; B. Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen November | GESUND&VITAL RÄTSEL