Geschrieben: 17. November, 2014 in Gesundheit | Impfungen
 
 

Imfpung: Eine Handlung, die Leben rettet


Durch Impfungen konnten zahlreiche Krankheiten überwunden werden. Doch für viele Menschen trüben Probleme wie Misstrauen gegenüber Pharmakonzernen, schwache Nebenwirkungen und Zeitnot die Sicht auf das Wesentliche: Impfen ist eine solidarische Handlung. Der Google-Algorithmus zeigt, wie präsent die Kritiker der Impfung sind: Berichte über deren Argumente tauchen im Internet genauso oft auf wie offizielle Stellungnahmen.

Durch Impfungen werden jedes Jahr 2,5 Millionen Leben gerettet, Fotoquelle: 123RF

In diesem Punkt gibt es unter Forschern einen fast einstimmigen Konsens: Impfungen zählen zu den wichtigsten Fortschritten der Menschheitsgeschichte. Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO belegen, dass jedes Jahr 2,5 Millionen Menschen durch die Vorsorge vor dem Tod bewahrt werden. Bei so gut wie allen Leiden sind über 90 Prozent der Kinder immunisiert. Die Kritiker bilden eine sehr kleine Gruppe, die jedoch das Gelingen der Impfungen beeinträchtigen kann.

Masern: 142 Impf-Nebenwirkungen und elfmal so viele Infektionen pro Jahr

Um alle Kinder vor einem Leiden schützen zu können, sollten normalerweise 85 bis 95 Prozent der Menschen geimpft sein. Faktisch ist die Wahrscheinlichkeit, die Masern zu bekommen, heutzutage recht klein. Die Hoffnung, das Leiden auch ohne Impfung zu umgehen, ist nicht unrealistisch. Aus diesem Grund gestaltet sich die individuelle Kosten-Nutzen-Bilanz der Impfung nicht so günstig wie noch vor Jahrzehnten, als die Masern noch eine sehr vernbreitete Gefahr darstellten.

Seit Beginn des neuen Jahrtausends werden jährlich ungefähr 142 Impf-Nebenwirkungen festgestellt. Die Menge der Infektionen mit Masern war im selben Zeitabschnitt ungefähr elfmal so groß. Die gängigsten Nebenwirkungen der Impfung sind ungefährliche Rötungen an der Einstichstelle und Fieber. Laut Studien steigt die Temperatur bei zehn bis 15 Prozent der Kinder. Eine starke Nebenwirkung der Impfung, die viele Menschen verängstigt, ist die Gehirnentzündung. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintritt, liegt bei ungefähr 1:1000000. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit Masern eine Enzephalitis bekommt, ist 1000 Mal höher.

Befreit sollten jene sein, die auf Solidarität angewiesen sind

Eine Impfung ist grundsätzlich eine solidarische Handlung. Von dieser Handlung befreit sollten vor allem jene sein, die auf diese Solidarität angewiesen sind: Kinder, die wegen chronischen Leiden keine Impfung erhalten können, oder sozial schwache Familien, die aus Zeitmangel die Impftermine nicht wahrnehmen können. Nicht fundierte Ängste sollten jedoch nicht zu einer Abkehr von der Solidarität führen. Auch wenn die Impfung für das Kind momentan nicht zur persönlichen Lebenseinstellung oder in den Terminkalender passt, so ist sie eine Handlung, die Leben rettet.