Geschrieben: 10. August, 2022 in Vitamine & Mineralien
 
 

Mg wie Magnesium – der Powerstoff für Herz und Muskeln



Die Zufuhr von Magnesium ist für den Menschen lebensnotwendig. Trotz eines reichhaltigen Nahrungsangebotes bei uns in Deutschland, ist es nicht selten, dass es zu einer Magnesium-Unterversorgung kommt. Es wird nämlich weniger Magnesium mit der Nahrung zugeführt als der menschliche Organismus tatsächlich benötigt.

Was ist Magnesium?

Bereits um 1755 wurde es von dem schottischen Chemiker Joseph Black als Element beschrieben. Benannt wurde das Element nach Magnesia, einer Stadt in Kleinasien (engl.: magnesium). Magnesium ist ein weiches, gut dehnbares, silberweißes Leichtmetall, das sich an der Luft mit einer grauen Oxidschicht überzieht. Es ist das zweithäufigste Erdalkalimetall und weit verbreitet. In der Natur kommt es nicht als Element vor, sondern nur in Verbindungen wie Karbonaten, Silicaten und Sulfaten. In Form von Dolomit, einem Kalzium-Magnesiumkarbonat bildet es z. B. ganze Gebirgszüge wie die Dolomiten. Große Mengen von Magnesiumsalzen befinden sich auch im Meerwasser, wo es als Chlorid auftritt. In der Medizin gehört Magnesium zu den Mengenelementen und hat eine große biologische Bedeutung für Mensch, Tier und Pflanze.

Funktionen im Organismus

Im Körper eines Erwachsenen findet man ca. 25 g Magnesium, wovon über die Hälfte im Skelettsystem eingelagert ist. Es hat physiologische Funktionen bei der Knochenbildung, beim Muskelstoffwechsel und ist am Aufbau und an der Erhaltung der Zähne beteiligt. Weiterhin steuert es Nervenfunktionen, indem es dafür sorgt, dass die Nerven Signale an die Muskeln weiterleiten. Auch hat es pharmakologische Effekte auf das Zentralnervensystem, was sich besonders bei Stress-Situationen als vorteilhaft erweist. Magnesium aktiviert rund 300 Enzyme und spielt im gesamten Elektrolythaushalt eine wichtige Rolle. Ohne diesen wichtigen Mineralstoff könnten zahlreiche Reaktionen z. B. im Fett-, Eiweiß- und Kohlehydratstoffwechsel nicht mit der erforderlichen Geschwindigkeit ablaufen. Dieses Mineral verhindert außerdem, dass sich die Muskeln unkontrolliert zusammenziehen oder zu schnell erregt werden.

Bedarf
Der Tagesbedarf an Magnesium für Erwachsene wird mit 350 mg angegeben. Umweltfaktoren und ungünstige Ernährungsgewohnheiten reduzieren die tatsächliche Versorgung jedoch auf Werte unter dieser Empfehlung. Zu beachten ist auch, dass bei älteren Menschen der Magnesium-Gehalt des Skeletts beträchtlich abnimmt und nur noch sehr begrenzt zur Verfügung steht. Bei vermehrten Elektrolytverlusten durch starke körperliche Belastung, chronischen Durchfall, erhöhte Ausscheidung von Magnesium durch die Nieren, muss zusätzlich an eine Mg-Substitution gedacht werden.
Folgende Gruppen von Menschen haben einen erhöhten Bedarf:

  • Schwangere und Stillende
  • Sportler
  • Heranwachsende
  • Herzkranke
  • bei Krankheiten, die eine erhöhte Magnesium-Ausscheidung bedingen (z. B. chronische Nierenleiden, Durchfallerkrankungen, chronisches Erbrechen,  Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes)
  • ältere Menschen
  • Alkoholiker
  • bei Mangelernährung
  • bei Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Diuretika, Abführmittel, Corticoide, Anti-Baby-Pille, Antibiotika, Chemotherapie)
  • Mangelerscheinungen

Es ist hinreichend bekannt, dass ein Mangel an Magnesium mit vielfältigen, teils schwerwiegenden Symptomen assoziiert ist. Zu den Mangelerscheinungen zählen Beschwerden wie

  • Muskelschwäche, Kribbeln, Zittern, Zucken,
  • Taubheitsgefühl der Arme
  • Muskel- und Wadenkrämpfe
  • Funktionsstörungen der Herzmuskulatur, Herzjagen, Herzschmerzen bis hin zu Herzrhythmusstörungen
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Nervosität und innere Unruhe
  • Magen-Darm Probleme, Ãœbelkeit, Erbrechen, Durchfall

Ein Magnesiummangel muss ausgeglichen werden. Dies geschieht meist parenteral (Injektionen oder Infusion) oder über magnesiumhaltige Präparate, wenn die Mangelerscheinung akut ist. Bei chronischen Beschwerden wird das Defizit oft über die Nahrung ausgeglichen. In der Regel gibt es keine Überdosierungen beim gesunden Menschen, der Überschuss an Magnesium wird ausgeschieden.
Vorkommen

Die Aufnahme des Magnesiums in den Körper erfolgt hauptsächlich im Dünndarm: Bis zu 55 % des in der Nahrung enthaltenen Magnesiums werden resorbiert, der Rest wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Magnesium ist vorwiegend in Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Sojabohnen, Sonnenblumenkernen, Sesamsamen, ungeschältem Reis, Weizenkeimen, Haferflocken, Schokolade und Nüssen enthalten. In Fleisch und Fisch kommt es auch vor, wenn auch in geringeren Mengen als in pflanzlicher Kost. Einige Mineralwässer haben ebenfalls einen hohen Magnesiumgehalt (ca. 80 mg pro Liter).

Wichtig: In jedem Falle ist es ratsam, sich vor der Einnahme von Magnesiumpräparaten ärztlich beraten zu lassen, da es unter Umständen zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen kommen kann und auch die Gegenanzeigen beachtet werden müssen!