Geschrieben: 14. Dezember, 2022 in Ratgeber Tipps & Trends | Vitamine & Mineralien
 
 

Mit Vitaminen fit durch den Winter


Vitamine hier, Vitamine da. Überall hören wir etwas davon. Permanent werden wir in der Werbung und anderswo aufgefordert, uns Vitamine durch Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Sind Vitamine wirklich so wichtig für den Körper? Warum sie nicht nur im Winter sinnvoll sind – sondern ganzjährig überlebenswichtig – erfahren Sie in diesem Artikel.

Als Vitamine noch unbekannt waren

Schon im 16. Jahrhundert war bekannt, dass gewisse Lebensmittel in der Lage sind, Krankheiten zu heilen. Als Beispiel gilt die Krankheit Skorbut, die umgangssprachlich auch als Mundfäule bekannt ist. Besonders Seefahrer, die monatelang unterwegs waren, litten nicht selten unter Erschöpfung, Müdigkeit, Zahnfleischbluten, Muskelschwund und Fieber. Weiterhin waren sie anfällig für Infektionskrankheiten und die Wundheilung war gestört. Ein Schiffsarzt erkannte, dass Skorbut mit dem Verzehr von Hülsenfrüchten geheilt werden kann. Der Verzehr beugte der Krankheit sogar vor. Den Seemännern fehlte es an Vitamin C, das in Hülsenfrüchte enthalten ist. Damals wusste man noch nichts von Vitaminen, da sie erst vor knapp 100 Jahren entdeckt wurden.

Vitamine: unsere magischen Helfer

Vitamine sind organische Stoffe, die komplex aufgebaut und relativ leicht zerstörbar sind, besonders beim Kochen unserer Mahlzeiten. Sowohl Vitamine als auch Mineralien sind keine Energieträger. Sie helfen aber, Energie aus den Grundbausteinen unserer Nahrung (Kohlehydrate, Proteine und Fett) zu gewinnen. Aber auch beim Aufbau von Hormonen, Enzymen und jeglichen Zelltypen – wie zum Beispiel, Immunzellen, Blutzellen usw. – beteiligt. Jedes Vitamin hat seine Stärken.

Mittlerweile wissen wir mehr über Vitamine. Sie lassen sich in zwei Kategorien einteilen: fettlöslich und wasserlöslich. Erst wenn das Nahrungsmittel im Körper mit Wasser oder Fett in Kontakt kommt, löst sich das Vitamin und kann aufgenommen werden.

Vitamine spielen für uns insofern eine große Rolle, da wir diese nicht selbst herstellen können. Sie sind lebensnotwendig, zählen zu den essenziellen Stoffen und müssen von außen zugeführt werden. Die einzige Ausnahme ist Vitamin D, das mithilfe von UV-Strahlen aus der Sonne in unserer Haut gebildet wird.

Vitaminschonend kochen

Wer Vitamine in seiner Nahrung erhalten will, muss kein Experte sein. Schon einfache Regeln helfen, vitaminschonend zu kochen. Lebensmittel mit wasserlöslichen Vitaminen bereiten Sie am besten in Fett zu, zum Beispiel in nativem Olivenöl. Dadurch bleiben die Vitamine in der Nahrung erhalten und können anschließend vom Körper aufgenommen werden. Lebensmittel mit fettlöslichen Vitaminen hingegen bereiten Sie schonend in oder mit Wasser zu, zum Beispiel dampfgaren oder dünsten. Desweiteren sollte bei der Zubereitung der Lebensmittel auf eine niedrige Temperatur beim Garen geachtet werden, um die Vitamine zu erhalten.

Sind Vitamine im Winter wichtiger?

Vitamine sind immer lebensnotwendig, egal zu welcher Jahreszeit. Jedoch sind wir durch die Kälte im Winter stärker belastet und unser Immunsystem wird mehr beansprucht, da wir unter anderem schneller auskühlen. Wer nicht ausreichend Vitamine zu sich nimmt, riskiert, dass sein Körper – und vor allem sein Immunsystem – nicht effizient genug arbeitet. Wir werden häufiger krank. Auch scheint im Winter die Sonne nicht so lange und intensiv wie im Sonner. Wir bilden über unsere Haut nicht genug Vitamin D, neigen zur Depression, sind häufiger müde und anfälliger für Krankheiten.

Wer häufig in der kalten Jahreszeit erkrankt, sollte abklären, ob ein Vitaminmangel vorliegt. Mithilfe eines Bluttests kann ein Mangel beim Arzt diagnostiziert werden. Sollte ein Vitaminmangel vorliegen, können Sie Ihre Ernährung und ggf. die Zubereitungsart beim Kochen entsprechend anpassen. In den meisten Fällen reicht das schon aus.

Sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Durch eine ausgewogene, vielseitige und abwechslungsreiche Ernährung, auch in der Zubereitungsart, können Sie Ihren Körper mit allen Vitaminen ausreichend versorgen. In der Regel sind zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig. Sollte trotzdem ein Mangel vorliegen, kann das folgende Ursachen haben:

  • Krankheiten, die die Vitaminaufnahme behindern
  • bestimmte Ernährungsgewohnheiten
  • geografische Gegebenheiten

Bestimmte Darmkrankheiten, wie Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder die Voll- oder Teilentfernungen des Dünndarms stören eine Vitaminaufnahme. Auch Rauchen, sowie übermäßiger Alkoholkonsum hindern den Körper an der Vitaminaufnahme. Das Trinken von Kaffee, grünem und schwarzem Tee wirkt sich ebenfalls negativ auf die Vitaminaufnahme aus. Dunkelhäutige Menschen beispielsweise haben in der Haut einen natürlichen Schutz gegen UV-Strahlen durch Sonnenlicht. Halten sich dunkelhäutige Menschen fernab des Äquators auf, sind sie nicht in der Lage ausreichend Vitamin D in der Haut zu produzieren. Infolgedessen können Knochenerkrankungen auftreten.

In diesen oder auch in anderen Situationen kann eine Vitaminzufuhr von außen durch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Doch aufgepasst: Nicht alle Präparate können von Körper gleichgut aufgenommen werden. Sie sollten auf hochwertige Produkte achten. Vitaminpräparate werden unterschiedlich hergestellt: aus Pflanzen, tierischen Produkten oder synthetisch. Lassen Sie sich daher unbedingt individuell vom Arzt oder Apotheker beraten.

Können Sie Vitamine überdosieren?

Wer denkt, eine hohe Vitaminzufuhr schadet unserem Körper nicht, der irrt. Durch Nahrung ist eine Überdosierung praktisch nicht möglich, mit Nahrungsergänzungsmittel jedoch schon. Wer keinen Vitaminmangel hat, sollte auch keine extra zuführen. Abhängig davon, welche Vitamine überdosiert werden, können folgende Symptome schleichend auftreten:

  1. Ãœbelkeit und Kopfschmerzen
  2. Muskelschwäche
  3. Erhöhte Gefahr von Nierensteinen
  4. Schädigung des Ungeborenen bei Schwangerschaft
  5. Hautrötungen
  6. Durchfall
  7. Schädigung an Niere und Leber

Vitaminbedarf decken: die richtige Wahl

Nur fettlösliche Vitamine lassen sich im Fettgewebe des Körpers speichern und bei Bedarf nutzen. Ihre Aufnahme ist nicht regelmäßig notwendig, im Gegensatz zu wasserlöslichen Vitaminen. Diese kann der Körper nicht speichern und scheidet den Überschuss über den Urin aus. Aus diesem Grund müssen Lebensmittel mit wasserlöslichen Vitaminen regelmäßig und gleichmäßig aufgenommen werden. Vitamin C ist wasserlöslich und für unser Immunsystem besonders wichtig. Um sich auch im Winter vor Krankheiten zu schützen, ist ein regelmäßiger Verzehr von Paprika, Kohl, Kartoffeln, Orangen und Zitronen sehr zu empfehlen. Mit einer schonenden Zubereitung erhalten Sie alle Vitamine, die Ihr Körper braucht.

 

Autorenhinweis
Denis-Franz Heinrich; B.Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen Januar | GESUND&VITAL RÄTSEL