Geschrieben: 09. Juli, 2013 in Sport & Bewegung
 
 

Sport im Kindes und Jugendalter


Sport statt Computer

Bewegung fördert die körperliche und geistige Entwicklung. Kinder kommen diesem Bedürfnis durch ihren natürlichen Bewegungsdrang nach. Leider stehen diesem Bedürfnis geänderte Lebensgewohnheiten, aber auch soziologische Entwicklungen oder ein verkürzter Sportunterricht entgegen.


An erster Stelle steht bei vielen Kindern und Jugendlichen eine passive medienorientierte Freizeitgestaltung: Fernsehen und Computerspiele ersetzen Aktivität, Bewegung und Spiel.

Laut Bertelsmann Stiftung liegen und sitzen sechs bis zehn jährige Kinder jeweils neun Stunden am Tag und stehen fünf Stunden. Lediglich 15-30 Minuten werden Sport getrieben. So leiden bereits rund 40% aller Schüler unter Haltungsschäden.

Bewegungsmangel- eine Zeitbombe, die tickt?

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Übergewicht, Diabetes und Hyperaktivität oder Rückenschmerzen. Die Gründe dafür werden häufig auf mangelnde Bewegung zurückgeführt.

Bewegung macht schlau

Die Auswirkungen sportlicher Aktivität auf kognitive Funktionen und schulische Leistungen sind gut untersucht. Regelmäßig, über einen längeren Zeitraum ausgeübte Bewegung steigert die Lernfähigkeit und ist nicht mit schlechten, sondern mit tendenziell besseren schulischen Leistungen verbunden. Der Zusammenhang zwischen Bewegung und geistig-sozialer Entwicklung ist wissenschaftlich belegt. Durch aktives Handeln wird die Persönlichkeit aufgebaut. Im Spiel wird Sozialverhalten gelernt, sich selbst zu vertrauen und den Kontakt mit anderen zu suchen.

Gesundheitliche Bedeutung von Sport

  1. Körperliche Aktivität ist die notwendige Voraussetzung für einen gesunden Knochenaufbau. Sport in der Kindheit und Jugendzeit hat somit eine außerordentliche Bedeutung für die Entwicklung und Verhinderung der Osteoporose. Bewegung im Kindes- und Jugendalter ist der bedeutendste Faktor für die spätere Knochendichte – eine häufig unterschätzte, später nie wiederkehrende Chance.
  2. Weiter beeinflusst Sport nachweislich die physische Fitness (Ausdauer, Kraft) und Risikofaktoren für spätere Herz-Kreislauf-Krankheiten werden gemindert.
  3. Sport hebt die Stimmung und entspannt. Dies wiederum verbessert die psychosoziale Gesundheit und Lebensqualität Jugendlicher entscheidend.
  4. Sportliche Jugendliche rauchen seltener. Es gibt Belege für eine drogenpräventive Wirkung von Sport.

Empfehlungen für das Kinder- und Jugendtraining

  • frühzeitig auf die gesundheitsfördernden Wirkungen sportlicher Aktivitäten hinweisen
  • unter 10 Jahren empfiehlt sich ein gemischtes Sportprogramm, das die allgemeine Belastbarkeit steigert und die zur Entwicklung der körperlichen Geschicklichkeit beiträgt. Nicht auf eine Sportart spezialisieren, denn die Vielseitigkeit der Bewegung steht im Vordergrund
  • Kinder über 10 Jahre brauchen mehr Bewegung und können intensiver sportlich trainieren
  • nicht mehr als 16-20 Stunden pro Woche trainieren, so lange die Kinder noch wachsen
  • auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung achten
  • Schwitzen ist erlaubt

Sport im Kindes- und Jugendalter muss in erster Linie Spaß machen, von kleinen Erfolgserlebnissen begleitet sein und keinen Leistungsdruck bedeuten.