Geschrieben: 24. Mai, 2017 in Gesund essen
 
 

Wichtige Nährstoffe in Fischgerichten


Kaum ein Lebensmittel genießt aus gesundheitlicher Perspektive einen besseren Ruf als Seefisch. Gerade im direkten Vergleich zu dem so verbreiteten roten Fleisch schneidet Fisch sehr gut ab. Egal ob roh gegessen, gekocht, gebraten, gedünstet oder in Backteig frittiert, sein positives Image bleibt davon unberührt. Und tatsächlich ist dieses Image gut begründet, denn Seefisch verfügt über viele wertvolle Inhaltsstoffe, die nachweislich förderlich für unsere Gesundheit sind.

Nährstoffe im Fisch, Fotoquelle: 123RF

Viele Ärzte und Ernährungsexperten raten Verbrauchern dazu, mehrmals wöchentlich Fisch zu essen bzw. einige der tendenziell zu zahlreichen Fleischgerichte durch Fischgerichte zu ersetzen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung, dass ein- bis zweimal die Woche Fisch auf dem Speiseplan steht. Die einzige Einschränkung: Verbraucher sollten auf eine zertifizierte nachhaltige Herkunft achten. Auch sollte man als Konsument nicht den Fehler begehen und Fisch als eine Art Wunderlebensmittel betrachten. Er ist einfach nur eine Komponente innerhalb der Gruppe von Lebensmitteln, die man für eine ausgewogene Ernährung benötigt.

Fisch bietet eine einzigartige Mischung wertvoller Inhaltsstoffe

Fisch, besonders fetter Fisch wie Aal, ist reich an den Vitaminen A und D. Ersteres ist für den Wachstumsprozess vieler Zellen unerlässlich, unter anderem der Haut und der Schleimhäute. Letzteres sorgt für eine gesunde Knochendichte. Daneben enthält Fisch eine ganze Reihe von Vitaminen der B-Gruppe. Außerdem versorgt er den Menschen mit wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen, zum Beispiel Magnesium, Kalium, Selen und Eisen. Auch Aminosäuren, die der Mensch beispielsweise zur Informationsübermittlung zwischen Synapsen benötigt, sowie besonders gut verwertbares Eiweiß sind in Fisch reichlich enthalten. Daneben liefert vor allem Seefisch dem menschlichen Körper wichtiges Jod. Das können wir zwar auch über jodiertes Speisesalz aufnehmen, doch im Allgemeinen ist der Salzverzehr tendenziell bereits zu hoch, weswegen Jod aus Seefisch eine gute Alternative darstellt. Insbesondere den Omega-3-Fettsäuren wird ein großer Nutzen für die Gesundheit nachgesagt. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind sehr viel gesünder als die gesättigten Fettsäuren in Milch- und Fleischprodukten und sollen nicht nur das Immunsystem stärken, sondern sich auch positiv auf Blutdruck, das Herz-Kreislauf-System und das Risiko einer Diabetes-Erkrankung auswirken. Die Omega-3-Fettsäuren kommen vor allem in Seefischen aus kalten Meeren, wie zum Beispiel dem Atlantik, vor.

Tiefkühlfisch ist besser als sein Ruf

Im Normalfall wird der gesamte Fang bereits auf See auf minus 18 Grad Celsius schockgefroren, wodurch ein Großteil der empfindlichen Inhaltsstoffe erhalten bleibt. Worauf man jedoch achten sollte, ist eine anerkannte Zertifizierung, die nachhaltige Fangmethoden bzw. ökologisch unbedenkliches Aquafarming belegt (MSC-Siegel oder Biozertifikate). Gerade Fischprodukte, für die ein hoher Beifang oder eine starke Antibiotikabelastung während der Aufzucht in Kauf genommen werden, sollten gemieden werden. So kann man die Macht, die man als Verbraucher hat, zum Tragen bringen.

Auch der Grad der Verarbeitung ist ein Hinweis auf die Nährstoffdichte. Stark verarbeitete Produkte, wie beispielsweise Fischfrikadellen oder Fischstäbchen, sind tendenziell weniger empfehlenswert als herausgelöste aber naturbelassene Filets oder ganze Fische. Tatsächlich ist Tiefkühlware gerade was den Gesundheitsaspekt angeht jedoch unbedenklich – immer vorausgesetzt, dass die Kühlkette eingehalten wurde.

Tipps für den Fischkauf

Fisch ist ein sehr empfindliches Lebensmittel. Das liegt vor allem an dem hohen Eiweißgehalt. Bei mangelhafter Kühlung zerfällt dieses Eiweiß sehr schnell und der Fisch verdirbt. Daher warnt das Max-Rubner-Institut (MRI) in Hamburg ausdrücklich vor einer falschen Lagerung. Das gilt übrigens auch für Räucherfisch, wenn auch in einem geringeren Maße, da das Produkt durch den Räuchervorgang haltbar gemacht wurde. Im Supermarkt sollte man den Fisch auch möglichst erst am Ende des Einkaufs in den Wagen und nach der Ankunft zuhause sofort in den Kühlschrank bzw. das Eisfach legen. So haben Keime kaum Zeit, sich zu vermehren.

Darauf sollte man beim Fischkauf achten

  • Im Geschäft liegt der Fisch gut gekühlt und nicht in der Nähe von Lampen oder ähnlichen Wärmequellen.
  • In der Auslage sammelt sich kein Tauwasser.
  • Dekoration sollte nicht direkt am oder gar auf dem Fisch liegen, da sie Keime übertragen könnte.
  • Bei einem frischen Fisch sind die Augäpfel voll und glänzend schwarz.
  • Die Haut ist mit einer klaren Schleimschicht überzogen.
  • Die Kiemen leuchten hell- bis dunkelrot.
  • Das Fleisch ist elastisch und verformt sich bei Druck nur kurz.
  • Der Fisch hat den typischen Meeresgeruch, nicht den ebenso typischen Fischgeruch.