Geschrieben: 15. April, 2014 in Ernährung | Gesundheit
 
 

Zöliakie – Krankheitsbild der Glutenunverträglichkeit


Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Dinkel sind wichtiger Bestandteil der Ernährung und enthalten Gluten. Dieses Klebereiweiß findet sich aber nicht nur im Brot, sondern auch in vielen verschiedenen Nahrungsmitteln wie Pizza, Wurst, Fertiggerichten, Bier und Nudeln. Doch immer mehr Menschen vertragen das Gluten nicht. Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass die Erkrankung seit den 1950er Jahren um das 4,5-fache zugenommen hat.

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Mittlerweile wird geschätzt, dass ungefähr jeder 250. Bundesbürger unter Zöliakie leidet. Damit handelt es sich bei der Krankheit um die häufigste Lebensmittel-Intoleranz in Europa.

Ursache und Symptome

Zöliakie wird auch als einheimische Sprue bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine chronische Erkrankung des Dünndarms. Wenn der Betroffene Nahrung zu sich nimmt, die kleinste Mengen Gluten enthält, kommt es zu einer immunologischen Überreaktion des Körpers. Dadurch entzündet sich der Dünndarm, wodurch sich die Darmzotten zurückbilden und die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigt wird. Die Krankheit kann prinzipiell in jedem Alter auftreten, bricht aber am häufigsten im Kindesalter oder zwischen 20 und 50 Jahren aus. Zöliakie ist genetisch bedingt, dadurch kann sie auch vererbt werden. Die Symptome fallen sehr unterschiedlich aus, abhängig von der Schwere der Unverträglichkeit. Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen können genauso auftreten wie Gewichtsverlust oder Müdigkeit. Doch in 80 bis 90 Prozent sind die Symptome atypisch und werden daher teilweise nicht vom Arzt erkannt. Dabei sind die langfristigen Folgen aufgrund der unbeabsichtigten Mangelernährung und der chronischen Entzündung besonders dramatisch. So können Osteoporose, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Darmgeschwüre bis hin zu Darm- und Lymphknotenkrebs entstehen. Um solche Langzeitfolgen zu vermeiden, sollte bei auftretenden Symptomen, erblicher Vorbelastung und bei Diabetes ein medizinischer Test durchgeführt werden.

Diagnose und Behandlung

Bei einer Untersuchung auf Glutenunverträglichkeit wird der Arzt zunächst auf Antikörper testen. Wer nicht nur aufgrund eines Verdachts direkt zum Arzt gehen möchte, der kann alternativ auch Selbsttests erwerben. Sowohl in Apotheken als auch im Internet. Falls ein solcher Test positiv ausfällt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird eine Gewebeprobe des Dünndarms entnehmen, um diese auf Entzündungen zu untersuchen. Nur dadurch lässt sich zweifelsfrei eine Diagnose stellen. Im Fall einer Zöliakie gibt es leider nur eine einzige Behandlung: Der komplette Verzicht auf Gluten – denn bereits kleine Mengen führen zur Entzündung des Darms und eine Ausheilung dauert Monate. Entsprechend müssen bei sämtlichen Lebensmitteln die Zutatenangaben studiert werden, ob die entsprechenden Getreidesorten oder Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel aus modifizierter Weizenstärke enthalten sind.