Geschrieben: 04. Oktober, 2012 in Gesundheit | Psyche & Nerven
 
 

Schlafen Sie sich gesund!


Wenn der Schlaf gestört ist…….

Schlaf ist lebensnotwendig, erholsam und entspannend. Ein gesunder Schlaf schenkt uns Kraft und Energie und ist die Grundlage für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Täglich jedoch erhöht sich die Zahl der Menschen in Deutschland, die an Ein- und/oder Durchschlafstörungen (Insomnie) leiden.


Krankheitsbild Schlafstörungen

Es gibt verschiedene Arten von Schlafstörungen:

Wer an Einschlafstörungen leidet, findet abends keinen Schlaf und liegt oft stundenlang im Bett quälend wach.
Wachen Betroffene während der Nacht häufig auf, so spricht man von Durchschlafstörungen. Oft wird der Schlaf als oberflächlich und wenig erholsam erlebt. Ein – und Durchschlafstörungen sind in erster Linie durch einen Mangel an Schlafquantität gekennzeichnet. Es kann aber auch ein Mangel an Schlafqualität vorliegen. Bei Rückenschmerzen nach dem Schlafen, ist in den meisten Fällen die Matratze schuld.

Schlafstörungen können verschiedene Folgen haben:

  • Tagesschläfrigkeit (Hypersomnie), Erschöpfung
  • Unwohlsein
  • Muskelschmerzen
  • Leistungs- und Konzentrationsschwäche
  • Frieren
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Angst
  • Ruhelosigkeit
  • Begleit- und Folgeerkrankungen (Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen)

Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig:
Psychosoziale Probleme: Unbewältigte seelische Konflikte, emotionale Belastungen (Probleme in der Familie, Partnerschaft, mangelnde Anerkennung im Beruf) oder lang andauernde belastende Lebenssituationen, wirken sich negativ auf das Schlafverhalten aus. Schlafstörungen aufgrund psychosozialer Ursachen sind sehr häufig.
Depressionen: Depressive Verstimmungen führen zu schlechtem Schlaf. Oft sind Schlafstörungen sogar der einzige Hinweis auf eine vorliegende depressive Erkrankung.
Ängste: Nächtliche Angstattacken mit Unruhe, Herzrasen oder Atemnot können die Schlaffähigkeit negativ beeinflussen.
Anpassungsschwierigkeiten: In fremden Hotelbetten schlafen, Anspannung vor einer Prüfung, Trauer über den Verlust einer nahe stehenden Person können den Schlaf erheblich stören.
Schichtarbeit: Die innere Uhr des Menschen ist durcheinander und der Körper muss sich an einen veränderten Schlaf-Wach-Rhythmus gewöhnen. Die wirkt sich negativ auf den Schlaf aus.

Stimulanzien und Medikamente: Kaffee und koffeinhaltige Getränke sollten vor dem Einschlafen vermieden werden. Auch verschiedene Schmerz- und Grippemittel enthalten Koffein (Wirkstoffe Theophyllin, Ephedrin o. ä.). Auch verschiedene Arzneimittel gegen Epilepsie und Depressionen können Schlafstörungen verursachen. Vorsicht vor Appetitzügler: Sie enthalten Aufputschmittel und führen zu Schlafproblemen.

Alkohol: Bier oder Wein erleichtern zwar das Einschlafen, belasten jedoch während des Schlafes den Organismus und das Nervensystem. Der Körper ist mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt, statt zur Ruhe zu kommen. Es kommt zu einer Veränderung im Schlafmuster. Die REM-Schlaf-Phasen, in denen der Körper wichtige Erholungsarbeit leist, werden unterdrückt.

Lärm, gesundheitsschädigende Wohn- und Umweltgifte, abgestandene, schlechte Atemluft im Schlafzimmer sowie organische Ursachen sind weitere Ursachen.

Therapie von Schlafstörungen

Schlaflosigkeit wird spätestens dann zu einer Krankheit, wenn sie über einen längeren Zeitraum (etwa 1 Monat) wiederholt auftritt.
Meist liegen bei chronischen Schlafstörungen mehrere Ursachen vor. Eine wirksame Hilfe, Schlafstörungen entgegenzuwirken, ist das Erlernen und der Einsatz von Strategien zur Verhaltensänderung (Schlafhygiene, Schlafrestriktion, Stimuluskontrolle), Entspannungstechniken (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training) oder Psychotherapie. Besonders gute Therapieerfolge werden erzielt, wenn der Betroffene die erlernten Techniken regelmäßig einsetzt. Auch einfache Beratungs- und Aufklärungsgespräche über den Schlaf und seine Funktion sind hilfreich.

In der Behandlung von Schlafstörungen ist die Verschreibung von Schlafmitteln ein Standardverfahren. Schlafmediziner fordern jedoch, diese mit den oben genannten Verfahren zu kombinieren.