Geschrieben: 02. Mai, 2012 in Allergien | Gesundheit
 
 

Erste Hilfe bei Insektenstichen


So behandeln Sie Insektenstiche richtig

Die warmen Temperaturen locken nicht nur Menschen ins Freie, auch Mücken, Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen werden wieder aktiv. Das Risiko von diesen Frühlingsboten gestochen zu werden steigt.




Mückenstich

Mücken ernähren sich von Blut. Während sie stechen, leiten sie ihren Speichel in die Haut. Dieser Speichel verhindert, dass das Blut frühzeitig gerinnt. Die Haut reagiert auf den Mückenstich leicht allergisch.

  • Schwellung und Rötung direkt um die Einstichstelle
  • Starker Juckreiz
  • Abschwellen nach wenigen Tagen

 

Stiche von Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen
Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen ernähren sich nicht von Blut. Sie beißen nur aus Notwehr, wenn sie sich von Menschen bedroht sehen. Dies passiert sehr schnell, wenn sie gedrückt, gejagt oder eingeklemmt werden. Oft reicht es schon, wenn man ihrem Lebensraum zu nahe kommt.

  • die Stiche sind sehr schmerzhaft
  • Quaddelbildung um die Einstichstelle
  • Schmerzhafter brennender Juckreiz
  • Abschwellen nach wenigen Tagen

Entwarnung:
Erst 500 – 1000 Bienen- oder Hornissenstiche sind für einen nicht allergischen erwachsenen Menschen tödlich!!

Erste Hilfe-Maßnahmen

  • bei Bienenstichen den Stachel schnell mit einer Pinzette entfernen
  • Einstichstelle kühlen
  • Stiche im Mund- und Rachenbereich: Eiswürfel lutschen
  • Juckreizstillende Salben und Gels auftragen
  • Kratzen vermeiden (Einstichstelle kann sich entzünden)

Wann zum Arzt?

  • Stich im Mund-, Rachen- und Lippenbereich
  • Bienen-, Wespen- , Hummel- und Hornissenstiche bei Kindern
  • Wenn entzündete Einstichstellen nicht abheilen
  • Wenn Sie nicht gegen Tetanus geimpft sind (Wespen können Tetanusbakterien übertragen)

Insektengiftallergien
Insektenstiche sind für alle Menschen ein unangenehmes und zum Teil schmerzhaftes Erlebnis. Meistens ist der Stich schon nach wenigen Tagen vergessen. Einige Menschen reagieren jedoch allergisch auf das Gift der Insekten. Fast 1,5 Millionen Menschen sind von einer derartigen Insektengiftallergie betroffen. Männer sind hier häufiger betroffen als Frauen. Vor allem das Bienen- und Wespengift rufen allergische Reaktionen hervor. Seltener sind Hornissen- und Hummelgift Auslöser einer Allergie. Bei den Betroffenen erfolgte nach einem ersten Stich eine Sensibilisierung des Immunsystems auf das Gift des Insekts. Bei einem weiteren Stich reagiert das Immunsystem darauf verstärkt, eine meist starke allergische Reaktion läuft ab. Durch eine spezifische Immuntherapie, fachsprachlich als Hyposensibilisierung bekannt, kann praktisch jeder Betroffene von seiner Allergie geheilt werden. Die Patienten bekommen von einem Facharzt über einen längeren Zeitraum kontrolliert kleinste Dosen des Insektengifts verabreicht. Dadurch wird das Immunsystem langfristig gegen das Gift unempfindlich und reagiert nicht mehr. Leider nutzen sehr wenig Betroffene dieser lebensbedrohlichen Allergie diese Heilungschance.

Symptome einer Insektengiftallergie

  • Starke Schwellungen und Hautrötungen um die Einstichstelle (Durchmesser mehr als 5 cm)
  • Schwellungen in Gesicht
  • Schwellungen im Hals- und Rachenbereich
  • Atemnot und Erstickungsanfällen
  • Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps
  • Extremfall: anaphylaktischer Schock (starker Flüssigkeitsmangel, Blutdruckabfall, nach wenigen Minuten Herz- und Atemstillstand)

Vorbeugung von Insektenstichen

  • Vorsicht beim Verzehr von süßen Speisen und Getränken im Freien
  • Vorsicht beim Pflücken von Obst und Blumen
  • Barfußlaufen auf Wiesen vermeiden (Bienen lieben Klee, Wespen leben zum Teil in Erdlöchern)
  • Nie um sich schlagen, wenn sich ein Insekt dem Kopf nähert
  • Die Haut sollte durch helle Kleidung möglichst bedeckt sein
  • Parfüms und parfümierte Kosmetika vermeiden, der süßliche Duft lockt Insekten an
  • Verwenden Sie Insektennetze vor den Fenstern
  • Verwenden Sie insektenabweisende Duftstoffe