Geschrieben: 22. Oktober, 2007 in Beauty & Wellness | Haut-Haare-Nägel
 
 

Haarausfall – Krankheit oder Familienerbe?


Viele Ursachen können zu Haarausfall führen

Die Anzahl der Kopfhaare liegt je nach Haarfarbe bei 90.000 Haaren bei rothaarigen Menschen und 150.000 bei blonden Menschen. Dabei ist es ganz natürlich und nicht Besorgnis erregend, dass ein Mensch bis zu 120 Haare am Tag verliert. Bei Frauen kann diese Zahl hormonell bedingt etwas variieren. Erst wenn diese Zahl über längere Zeit überschritten wird, sollte man sich über die Ursachen des Haarverlustes Gedanken machen.

Viele verschiedene Ursachen können einen verstärkten Ausfall von Kopfhaaren hervorrufen. Daher sollte dieser gesteigerte Haarausfall von einem Hautarzt untersucht werden. Dieser sucht nach den Ursachen des gesteigerten Haarausfalls, indem er vor allem das Blut des Betroffenen nach bestimmten Merkmalen untersucht.

Die drei häufigsten Formen des Haarausfalls

Androgenetischer Haarausfall (alopecia androgenetica)
Diese Form des Haarausfalls ist genetisch bedingt. Verursacht wird er durch das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT). Ist zu viel dieses Hormons im Körper vorhanden, verkürzt dies die Wachstumsphasen der Haarwurzeln. Das führt dazu, dass die Haare nur noch spärlich an den betroffenen Stellen wachsen und somit kahle Stellen entstehen. Die Haarwurzeln verkümmern nach und nach und es kann eine Glatze entsteht. Vor allem an den Stirn-, Vorderkopf- und Schläfenpartien tritt dieses Phänomen auf. Androgenetischer Haarausfall ist erblich. Der Verlust der Haare ist ein Familienerbe und betrifft vorwiegend Männer.


Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
Bei kreisrundem Haarausfall treten vorwiegend runde, lokal begrenzte kahle Stellen auf. Diese Form des Haarausfalls ist nicht erblich. Vielmehr handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Haarwurzeln. Bisher besteht in der Forschung noch keine völlige Klarheit über die Ursachen. Es wird jedoch vermutet, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Das Immunsystem wird durch eine Infektion durch Viren oder Bakterien aktiviert. Anstelle sich jedoch gegen die Krankheitserreger zu wenden und diese zu eliminieren, greifen die Immunzellen die Haarwurzeln an und es kommt an diesen Stellen zu einer Entzündung und daraus folgend zum Haarausfall. Wenn sich das Immunsystem beruhigt, setzt in den meisten Fällen auch das Haarwachstum wieder ein. Diese Form des Haarausfalls betrifft sowohl Männer als auch Frauen.


Diffuser Haarausfall (diffuse Alopezie)

Ein diffuser Haarausfall ist nicht auf das Kopfhaar beschränkt und tritt vermehrt bei Frauen auf. Die Haare können dabei am ganzen Körper ausfallen. Neben Hormonschwankungen (in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren), kommen Stress, Schilddrüsenerkrankungen und Infektionen als Auslöser in Frage. Auch Medikamente können diffusen Haarausfall hervorrufen. Hilfreich gegen diese Form des Haarausfalls können schwefelhaltige Aminosäure-Präparate mit B-Vitaminen sein.

Eine Krebsbehandlung durch Chemotherapie kann ebenfalls das Haarwachstum beeinflussen. Die Haarwurzeln stellen während der Behandlung die Haarproduktion ein. Sobald die Therapie beendet wird, wachsen die Haare im Normalfall wieder nach. Wird der Krebs mit einer Strahlentherapie behandelt, kann es jedoch an der lokal begrenzten Bestrahlungsstelle auch zu irreversiblem Haarverlust kommen.