Geschrieben: 21. November, 2018 in Ernährung | Gesund essen
 
 

Low-Carb Ernährung: Tatsachen und Mythen


Viele haben den Begriff „Low-Carb“ schon einmal gehört, doch was steckt eigentlich dahinter? Viele Mythen und Halbwahrheiten kursieren im Netz, die Meinungen zu dieser Ernährungsform gehen sehr weit auseinander und werden teilweise heftig diskutiert. Zuerst einmal: Was steckt eigentlich hinter dem Begriff „Low-Carb“?

 

Low-Carb, Fotoquelle: 123RF

Der Grundgedanke hinter der Low-Carb Philosophie ist der, dass eine Ernährung, die einen hohen Anteil an Kohlenhydraten aufweist, generell negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Übergewicht ist nur ein Beispiel von sogenannten Zivilisationskrankheiten, die durch die erhöhte Zufuhr von Kohlenhydraten entstehen können. Des Weiteren wird argumentiert, dass der Mensch nur bedingt genetisch an die kohlenhydratreiche Ernährung mit Getreideprodukten angepasst ist. Der Ackerbau ist erst seit knapp 10.000 Jahren für den Menschen nutzbar, eine relativ geringe Zeit für Evolutions- und Anpassungszwecke. Darauf basierend wird davon ausgegangen, dass der Mensch physiologisch noch immer sehr nahe an der Jäger- und Sammlerkultur angesiedelt ist. Hierbei liegt die primäre Ernährung bei reichlich Fett und Proteinen und wenigen Kohlenhydraten.

Umstellung der Ernährung

Bei Low-Carb wird der Anteil der Kohlenhydrate an der täglichen Ernährung erheblich reduziert, wie der Name schon sagt. Die Gründe hierfür liegen unter anderem auch beim Wunsch der Gewichtsreduzierung, als Teil einer Therapie bei Stoffwechselerkrankungen, oder auch in der generellen Umstellung der Essgewohnheiten. Mittlerweile ist auch in Deutschland ein klarer Trend in der Bevölkerung hin zu eiweißreicher, kohlenhydratarmer Kost zu erkennen.Im Rahmen der Umstellung bestehen die täglichen Mahlzeiten aus Gemüse, Milchprodukten, Fisch und/oder Fleisch. Hierbei werden die wegfallenden Kohlenhydrate durch Fette und Proteine ersetzt.

Low-Carb Erkenntnisse

Was für Personen mit Schilddrüsen-Problemen auch interessant sein dürfte: Wussten Sie, dass der Blutzuckerspiegel in direktem Zusammenhang mit eventuellen Problemen Ihrer Schilddrüsenfunktion steht? Bei einer sehr kohlenhydratreichen Ernährung schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus, um dem hohen Blutzuckerspiegel entgegen zu wirken. Auf kurze Sicht funktioniert das auch gut, doch eine langfristige Ernährung mit vielen Kohlenhydraten führt zu einer Fehlfunktion, die wie folgt aussieht: Wird dieser „Mechanismus“ zu oft und zu heftig ausgelöst, kommt es zu einer Ãœberkompensation, der Blutzuckerspiegel fällt zu sehr ab, die Nebennieren geben sogenannte „Kampf-oder-Flucht“ Hormone frei – wegen der sehr stressigen Situation im Körper! Der niedrige Blutzuckerspiegel wird als Lebensgefahr eingestuft vom Körper, die ausgeschütteten Hormone sollen alles wieder hochfahren. Dies alles bedeutet Unmengen von Stress für den Körper. Es gibt Forschungen, wobei nach solchen – übermäßigen! – Reaktionen Schäden am Hormonhaushalt und der Schilddrüse bzw. deren Funktion aufgetreten sind.

Low-Carb im täglichen Leben

Unterstützend bei einer Low-Carb Diät wirken schon immer Protein- Shakes oder Proteinriegel, diese gibt es zwischenzeitlich auch mit extrem niedrigem Kohlehydratgehalt zu kaufen. Die Ernährungsindustrie aber auch das Handwerk stellen sich mehr und mehr auf das neue Ernährungsverhalten der Low Carb Verwender ein, so gibt es bereits heute in fast jeder Bäckerei ein sogenanntes Eiweißbrot zu kaufen. Zwischenzeitlich gibt es auch richtig gute Low Carb Protein Müslis mit einem extrem geringen Kohlenhydrat- und sehr hohem Proteingehalt. Diese lecker knusprigen Müslis sättigen auch in kleinen Mengen sehr gut und unterstützen damit vor allem auch die Gewichtsabnahme. Gerade, wenn man nicht so viel Zeit hat! Besonders morgens, bieten sich hiermit gute Alternativen an, die zum einen Zeit sparen und auf der anderen Seite auch noch lecker sind. Auf Vorrat geholt sind diese dann immer zur Verfügung, wenn man gerade mal keine Zeit oder Lust hat, sich länger in die Küche oder an den Herd zu stellen.

Das soll alles keine Entschuldigung oder ein Freibrief für „ich kann und will heute nicht kochen“ sein. Sicher, es gibt Tage, an denen möchte man nicht in der Küche stehen. Das ist auch absolut in Ordnung, solange es nicht zur Regel wird, sondern die Ausnahme bleibt.