Geschrieben: 10. Juni, 2015 in Gesund trinken | Ratgeber Tipps & Trends
 
 

Wasser das kostbare Nass – Die besten Mineralwässer Deutschlands


Wir spritzen es aus Plastikpistolen, vernebeln heiße Holzhütten damit und lassen es in unseren kühlen Drinks klirren. Es ist so klar wie ein Diamant und so geschmeidig wie Seide. Manche halten es für wertvoller als Gold. Bereits Aristoteles zählte es neben Feuer, Erde und Luft zu den vier Elementen. Auch heute interessiert den Menschen auf seinen Expeditionen in die Tiefen des Weltraums vor allem Wasser. Über 70 % der Erdoberfläche sind von ihm bedeckt; unser Körper besteht bis zu 80 % daraus.

Wasser ist Leben, Fotoquelle: 123RF

Wasser ist der Ursprung allen uns bekannten Lebens

Außerdem ist Wasser der wichtigste Bestandteil unseres Speiseplans, wichtiger als Frühstück, Mittagessen und Abendbrot zusammen. Rund 2,5 Liter Flüssigkeit scheidet der menschliche Organismus täglich aus. Das ist jedoch nur ein Durchschnittswert, der bei jeder und jedem Einzelnen stark variieren kann. Besonders sportlich aktive Menschen haben unter Umständen einen stark erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Doch egal, ob Sie Ihre Runden im Park drehen, oder mit einem guten Buch im Schatten liegen – das verlorene Wasser muss ersetzt werden. Denn für einen gesunden Stoffwechsel ist es unerlässlich. Etwa 135 Liter Mineralwasser trinkt jede und jeder Deutsche im Jahr. Je nach Inhaltsstoff stärkt es Knochen, Herz, Nerven, die Verdauung oder den Magen. Doch welches der über 600 angebotenen Mineralwässer ist gut und gesund? Worauf sollte man beim Kauf achten? Und ist jedes Wasser für jeden gleich gut? Von kaum einem Lebensmittel gibt es so viele Sorten und Varianten wie von Mineralwasser. Da fällt die Auswahl richtig schwer…

Die Qual der Wasserwahl

Mineralwasser ist ein sehr hochwertiges Naturprodukt, das ausschließlich aus unterirdischen Wasservorkommen gewonnen wird. Es ist von ‚ursprünglicher Reinheit‘ – so nennt es der Gesetzgeber, der Mineralwasser nicht wie alle Lebensmittel mit 7 %, sondern wie alle Getränke mit 19 % besteuert. Insofern ist Mineralwasser ein wahres Luxusgut. Hersteller dürfen ihm lediglich Eisen entziehen und den Kohlensäuregehalt verändern, um ‚Sprudel‘ oder ‚Stilles‘ zu gewinnen.

Heilwasser ist eine besondere Art des Mineralwassers, das nachweislich therapeutische Wirkung hat. Da seine Wirksamkeit wissenschaftlich bestätigt ist, gilt es in Deutschland nicht als Lebens- sondern als Arzneimittel.

Quellwasser wird direkt an der Quelle abgefüllt und enthält oft weniger Mineralstoffe als Mineralwasser, da bestimmte Inhaltsstoffe herausgefiltert werden und es auf seinem Weg an die Oberfläche zusätzlich durch verschiedene Gesteinsschichten gefiltert wird. Quellwasser unterliegt zwar weniger strengen Vorgaben als Mineralwasser, erfüllt aber dennoch alle Anforderungen an Trinkwasser.

Tafelwasser ist ein Mischprodukt aus verschiedenen Quellen, dem zunächst nahezu alle Inhaltsstoffe entzogen und anschließend neue in festgelegter Dosierung hinzugefügt werden. Dadurch kann der Hersteller einen stets gleichen Geschmack gewährleisten. Bei Tafelwasser darf deswegen auch keine Quelle und kein Brunnen als Ursprung angegeben werden.

Wer sollte welches Mineralwasser trinken?

Ein optimales Mineralwasser gibt es nicht. Man muss wissen, welche Eigenschaften es haben soll, um das für sich ‚richtige Wasser‘ auszuwählen.

Treibt man viel Sport, sollte man ein Wasser mit hohem Magnesium- und Calciumgehalt wählen, da diese beiden Mineralstoffe über den Schweiß besonders schnell aus dem Körper geschwemmt werden. Bei anhaltenden Belastungen, wie beispielsweise Triathlon o.ä., sollte auch auf eine ausreichende Natriumzufuhr geachtet werden.

Ältere Menschen haben besondere Ernährungsbedürfnisse. Sie benötigen meist weniger Kalorien und Salze, dafür gewinnt die ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Ballaststoffen und Spurenelementen an Bedeutung. Bei bestimmten Knochenerkrankungen, wie zum Beispiel Osteoporose, kann Mineralwasser mit einem erhöhten Calciumanteil die Knochendichte und Stabilität erhöhen. Der Natriumgehalt sollte hingegen im Mittelfeld liegen. Regelmäßiges Trinken ist bei älteren Menschen besonders wichtig, da das Durstempfinden mit dem Alter zwar abnimmt, die Flüssigkeit jedoch weiterhin benötigt wird.

Säuglinge haben einen besonders hohen Flüssigkeitsbedarf, weshalb sie durch ein Mineralwasser mit niedriger Mineralienkonzentration bereits große Mengen von Mineralien aufnehmen. Gerade bei Säuglingen ist die Funktion der Nieren jedoch noch eingeschränkt, weshalb sie überflüssige Mineralstoffe nur schwer wieder loswerden. Säuglinge sollten daher nach Möglichkeit mit mineralstoffarmem Mineralwasser versorgt werden. Sind die Kleinen bereits etwas älter, kann man wieder auf Mineralwasser mit mehr Mineralstoffen zurückgreifen. So ist beispielsweise Calcium ein wichtiger Baustein für unsere Knochen und Zähne, während Kalium für die Nerven und Magnesium für die Muskeln benötigt wird.

Patienten mit einer Herz-, Nieren- oder Leberschwäche sollten hingegen generell darauf achten, nicht zu viel zu trinken, da die geschwächten Organe mit diesem Überangebot nur schwer zurechtkommen. In solchen Fällen sollten Betroffene die richtige Menge und Zusammensetzung des Wassers mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Um das richtige Wasser für Sie und Ihre Familie zu finden, sollten Sie das Etikett lesen. Darauf finden Sie die Inhaltsstoffe bzw. bei Heilwasser die Anwendung. Hier erhalten Sie schon einmal einen ersten Überblick. Bitte beachten Sie, dass Mineralwässer zum größten Teil regional vertrieben werden. Daher kann es sein, dass manche der hier aufgeführten Mineralwässer gar nicht oder nur schwer in Ihrer Region erhältlich sind:

 

Besonders magenverträglich:

1. Nürburg Quelle
2. Adelheidquelle
3. Dreiser Sprudel

Besonders knochenstärkend:

1. Bella Fontanis
2. St. Anna Heilwasser
3. Teusser Medium

Besonders nervenstärkend:

1. Adelheidquelle
2. Nürburg Quelle
3. Dreiser Sprudel

Besonders muskelstärkend:

1. Nürburg Quelle
2. Dreiser Sprudel
3. Rhodius Classic


Mineralwasser oder Leitungswasser?

Wie gesund Mineralwasser ist, liegt also vor allem daran, wie ungesund das Leitungswasser, das berühmte Kranenberger ist. Dies kann sich von Region zu Region stark unterscheiden. Das Münchner Leitungswasser ist zum Beispiel von ausgezeichneter Qualität. Da hat ein findiger Leiter schon vor Jahren dafür gesorgt, dass es nicht aus dem Münchner Untergrund kommt und dass das Einzugsgebiet des Wassers auf ökologischen Landbau umgestellt wird. Damit ist von vornherein ein geringer Nitrat- und Pestizidwert gewährleistet. Aber leider haben nicht alle so ein Glück mit ihrem Leitungswasser.

Mineralwasser wird hingegen ausschließlich aus großen Tiefen gewonnen, in die Schadstoffe aus der Industrie und Landwirtschaft meist noch nicht vorgedrungen sind. Je nach Qualität des Wassers, das aus dem Hahn zu Hause kommt, kann man sich durch das Trinken von Mineralwasser daher viele Schadstoffe ersparen. Dazu kommt dann – je nach Quelle – eine gute Versorgung mit Mineralien.

Ob man Mineralwasser dem Leitungswasser vorziehen sollte, liegt also sowohl am individuellen Schadstoffgehalt des vor Ort sprudelnden Leitungswassers als auch am Bedarf jedes Einzelnen an bestimmten Mineralien.

Hoch das Glas – So genießen Sie Ihr Wasser richtig!

Achten Sie auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt. Bis vor kurzem empfahl man noch eine tägliche Menge von 1,5 – 2,5 Liter. Das stellte sich jetzt jedoch als falsch heraus. Tatsächlich genügen ein- bis eineinhalb Liter täglich – zusätzlich zum Wasser, das wir über Lebensmittel zu uns nehmen. Ein verlässlicher Ratgeber für die ausreichende Flüssigkeitsmenge sollte stets Ihr Durstgefühl sein. Allerdings kann dieses Gefühl bei älteren Personen auch versagen. Ein Plan mit festen Trinkzeiten, ähnlich einem Speiseplan, kann hier helfen.

Glas ist ideal für Wasser, da es aus Sand und nicht wie Kunststoff aus Erdöl hergestellt wird. Es ist das einzige Verpackungsmaterial, das nicht mit dem Lebensmittel in Wechselwirkung tritt – auch nicht, wenn der Inhalt erhitzt wird, zum Beispiel beim Pasteurisieren von Milch. Es gibt also keine Bestandteile an den Inhalt ab, die den Geschmack oder die gesundheitliche Unbedenklichkeit beeinträchtigen könnten und wird nicht vom Lebensmittel angegriffen – nicht einmal von Essigsäure. Außerdem korrodiert es nicht, wenn man es über sehr lange Zeitspannen hinweg aufbewahrt. Inhalts-, und somit auch Geschmacksstoffe, können nicht durch Glas hindurch verdunsten. Es bildet eine vollständige Barriere, sowohl für Flüssigkeiten aller Art als auch Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren und Pilze, die den Inhalt verunreinigen und ungenießbar machen oder sogar gesundheitsschädlich sein können.

Autorin: Dr. Andrea Flemmer

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