Geschrieben: 02. November, 2012 in Vitamine & Mineralien
 
 

Zu wenig Zink erhöhtes Risiko für Freizeitsportler


Der menschliche Körper braucht, um leistungsfähig zu sein, eine ausreichende Versorgung mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen. Das Multitalent unter den Mineralien Zink aktiviert mehr als 300 Enzyme, wovon viele mit der Sauerstoffversorgung zu tun haben. Es nimmt eine steuernde Funktion bei einer Reihe von Stoffwechselprozessen und bei der Zellregeneration ein, denn ohne Zink wären z. B. Wachstum, Zellteilung und Wundheilung nicht möglich.

Letztere Phänomene sind gerade für Sportler sehr wichtig. Außerdem ist seit langem bekannt, dass eine Mangelversorgung mit diesem lebenswichtigen Spurenelement zur Schwächung des Immunsystems führt und damit keine optimale Infektabwehr möglich ist.

Ein unzureichende Zinkversorgung ist heute nachgewiesenermaßen weit verbreitet. Circa 50 Prozent der Weltbevölkerung – auch die scheinbar gut versorgten Industrieländer – leiden an Zinkmangel. Dabei können prinzipiell alle Altersgruppen und alle Bevölkerungsschichten betroffen sein.

Zinkmangel kann eine Reihe von gesundheitlichen Problemen nach sich ziehen:  

  • Störungen des Immunsystems (erhöhte Anfälligkeit gegenüber Infektionen, insbesondere verstärkte allergische Reaktionen, Pilzerkrankungen)
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Entkräftung
  • Entwicklungs- und Wachstumsstörungen
  • gestörte Wundheilung
  • Hautschäden (Akne, trockene Haut), Haarausfall, Nagelprobleme
  • Störungen des Sehens, des Geruchs-, Geschmack- und Tastsinnes
  • neurologische Störungen
  • Fertilitätsstörungen
  • chronische Müdigkeit, Antriebsschwäche, Stimmungsschwankungen

Der individuelle Zinkbedarf kann sehr unterschiedlich sein. Besondere Zinkmangel-Risikogruppen sind neben Diabetikern, Vegetarier, Allergiker, Personen mit chronisch entzündlichen Darm- oder Hauterkrankungen, Jugendliche, Senioren, Schwangere und Stillende sowie Sportler.

Warum ist Zink so wichtig für Sportler? 

Aktuelle Studien beweisen, wer Sport treibt braucht Zink. Doch wer fit sein will, sollte darauf achten, seinen Körper dem erhöhten physischen Stress anzupassen, denn es gehen mehr Mineralien verloren als ohne Belastung. Zink ist ein solches Mineral – und zwar ein sehr wichtiges.

Jeder Mensch verliert auf natürliche Weise über Ausscheidungen (Stuhl, Harn, Haut, Haare, Schweiß) gewisse Mengen an Zink. Wer Sport treibt, ist besonders davon betroffen, denn die Zinkreserven werden mit steigender Leistung zunehmend erschöpft. Das heißt, je mehr trainiert wird, desto mehr Zink geht verloren! Sportler haben deshalb einen erhöhten Zinkbedarf, da relativ großen Mengen mit dem Schweiß oder Urin ausgeschieden werden. Im Durchschnitt bewegen sich die Verluste zwischen 3-5 Milligramm, die jedoch individuell stark variieren können. Eigentlich eine geringe Menge wie es scheint.

Man sollte jedoch bedenken, dass von den empfohlenen 15-20 Milligramm Zink pro Tag lediglich 5 Milligramm tatsächlich vom Organismus aufgenommen werden. Aufgrund dieser geringen Bioverfügbarkeit von Zink ist eine tägliche Aufnahme von mindestens 15 Milligramm nötig, um die Verluste im Normalfall auszugleichen. Studien jedoch ergaben, dass weite Bevölkerungskreise im Durchschnitt lediglich 5 bis 11 Milligramm Zink täglich zu sich nehmen. Damit ergibt sich bereits bei vielen Menschen ein latenter Zinkmangel.

Hinzu kommt, dass sich Sportler noch zinkärmer ernähren als die Durchschnittsbevölkerung. Zinkreiche Lebensmittel wie Fleisch oder Austern stehen leider nicht gerade häufig auf dem Speiseplan der klassischen Sport-Ernährung. Besonders bei Sportarten, bei denen ein geringes Körpergewicht von Vorteil ist, liegt eine unterkalorische, zinkarme Ernährungsweise zugrunde. Ebenso kann eine kohlenhydratreiche Kost, die zwar Energie liefert, aber nur wenig Nährstoffe, zu einer Unterversorgung mit Zink führen.

Offizielle Empfehlungen über die tägliche Zufuhr an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen gibt es viele. Doch jeder Mensch ist nun mal anders. Z. B. benötigen sportliche Frauen mehr Zink als bisher vermutet.

Langfristig führen diese Defizite im Zinkhaushalt zu einer Schwächung der Leistungsfähigkeit und weiteren Gesundheitsproblemen, z. B. Zyklusstörungen bei Sportlerinnen oder erhöhte Infektanfälligkeit, weil Zink nicht mehr für die immunologischen Prozesse zur Verfügung steht. Daher empfiehlt es sich nicht nur für Sportler, sondern für alle, die auf eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen achten, ihrem Körper eine Zusatzportion Zink zu gönnen.