Bissverletzungen – Bisse sind nicht immer harmlos
Wunden, die durch Bisse verursacht werden, sind besonders infektionsgefährdet, da sich an den Zähnen viele Keime befinden, die tief in die Wunde gelangen können. Die Tollwutinfektion ist hier von besonderer Bedeutung! Die Viren, die sich im Speichel der Tiere befinden, werden hauptsächlich durch Bisse, aber auch durch Lecken oder Kratzen übertragen. Gerade durch die Kampfhund-Diskussion sind Hundebisse eine besonders gefürchtete Verletzungsart.
Eine besondere Form der Bisswunden sind Schlangenbisse, wenn sie auch eher selten vorkommen. Die Bisswunde ist als zwei kleine, nebeneinander liegende, stecknadelkopfgroße Einstiche sichtbar. Meist befindet sich die Wunde am Fuß oder Knöchel. In Deutschland kommen in der freien Natur an Giftschlangen hauptsächlich Kreuzottern sowie einige andere Vipernarten vor. Der Biss einer Kreuzotter ist bei gesunden Erwachsenen nicht tödlich, kann jedoch lebensgefährlich für Kinder, Kreislaufkranke oder geschwächte Personen sein.
Symptome
Schlangenbisse:
- Anschwellen der Bissstelle
- Rötung der angrenzenden Hautpartie
- starker, stechender Schmerz
- später Kopfschmerzen, Brechreiz, Übelkeit
- Schwindelgefühl, Schweißausbrüche
- Atemnot, Herz-Kreislaufbeschwerden, Schock
Maßnahmen:
bei Schlangenbiss:
- Ruhelage, nicht bewegen, Anstrengung vermeiden
- Stauung am Oberarm oder Oberschenkel anlegen (Dreiecktuchkravatte in Form einer Schlinge). Puls muss tastbar bleiben! Das Gift kann so nicht an Organe gelangen, an denen die Wirkung lebensbedrohlich sein könnte
- Schlangenbisse nicht aussaugen!
- Bisswunde nicht ausschneiden oder ausbrennen
- Stauung nicht vor Eintreffen des Arztes lösen!
- Puls- und Atemkontrolle
bei Tierbissen mit Tollwutverdacht:
- Wunde gründlich mit Seife auswaschen (Tollwuterreger sind seifenempfindlich!)
- Schutzhandschuhe dabei tragen
- Wunde mit sterilem Verbandmaterial verbinden
- Tetanus-Impfschutz überprüfen (Impfausweis!)
in beiden Fällen:
- zum Arzt!