Geschrieben: 30. Oktober, 2023 in Krankheiten von A-Z
 
 

Fieber – eine nützliche Schutzreaktion des Körpers


Frösteln auf der Haut, plötzliches Schwitzen, ein heißer Kopf und das Gefühl von Abgeschlagenheit: Jeder kennt die typischen Symptome von Fieber. Wer Fieber hat, fühlt sich krank. Dabei ist Fieber selbst keine Krankheit, sondern vielmehr eine nützliche Schutzreaktion des Körpers gegen unerwünschte „Eindringlinge“ wie Bakterien oder Viren.

 

Denn wenn sich diese Krankheitserreger im Körper breitmachen, schaltet der Organismus sofort auf Abwehr. Dazu steigert er zunächst seine Kerntemperatur, denn viele Bakterien und Viren sind sehr temperaturempfindlich und gehen bei mehr als 37 °C zugrunde. Eine erhöhte Muskelaktivität und das Drosseln der Hauttemperatur unterstützen diesen Prozess. So entsteht dann das typische Frösteln bzw. das Gefühl von Schwitzen und Frieren gleichzeitig. Parallel werden Antikörper – sogenannte Immunglobuline – ausgestoßen, die den Immunschutz des Körpers erhöhen sollen. Die dritte Abwehrstrategie besteht in der Produktion von Eiweißen mit virenhemmender Wirkung. Das alles bedeutet für den Körper Stress – und so macht Fieber entsprechend schlapp und müde.

Fieber: nicht schlimm, aber auch nichts für die leichte Schulter

Was tun, wenn der Körper fiebert? Ein bis zwei Tage mit leicht erhöhter Temperatur sind nicht beängstigend. Ruhe, kühle Wadenwickel, frische Luft und viel trinken verschaffen Linderung. Klettert das Fieber aber über 39 °C, klingt nach zwei Tagen nicht ab oder treten zusätzliche Krankheitssymptome auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten. Sie neigen bei Fieber zu Krämpfen und verweigern das Trinken. Gerade ein Flüssigkeitsdefizit kann bei Kindern schnell problematisch werden.

Fieber ist ein Symptom und keine Krankheit – richtig messen

Was viele Menschen immer wieder vergessen, ist, dass Fieber keine Krankheit darstellt. Fieber tritt immer als Symptom einer Krankheit auf und ist ein Zeichen dafür, dass die körpereigenen Abwehrstoffe mobilisiert werden. Kinder leiden dabei deutlich häufiger an Fieber als Erwachsene. Am exaktesten lässt sich Fieber im Darmausgang, also rektal, nachweisen. Zum Einführen sollte man die Spitze mit etwas Vaseline beschmieren. Dies ist vor allem bei kleinen Kindern empfehlenswert. Messungen im Mund sollten erst ab einem Alter von 5 Jahren durchgeführt werden, da dies ein gutes Mitwirken des Kindes voraussetzt. Bei Messungen unter den Achseln oder in den Ohren, welche allgemein als angenehm empfunden werden, besteht leider das größte Risiko für Falschmessungen. Die Achseln müssen bei der Messung fest verschlossen bleiben und das Thermometer bestens umschließen. Bei der Ohrenmessung kann Ohrenschmalz oder Zugluft das Ergebnis derartig verfälschen, dass sich über die genaue Körpertemperatur keine Aussage treffen lässt. Man ist deshalb immer gut beraten, wenn man eine weitere Messung zur Probe durchführt.