Arthrose – Schmerzen ohne Operation lindern
Knieschmerzen beim Joggen. Fotoquelle: Fotolia, Dirima.
Kernspinresonanz als eingriffsfreie Therapie bei Gelenkverschleiß
Gelenkverschleiß, der unter Medizinern auch Arthrose genannt wird, gehört zu den Volkskrankheiten der Deutschen. Mit schätzungsweise über 15 Millionen betroffenen Männern und Frauen ist ein großer Teil der Bevölkerung daran erkrankt. Häufig sind es vor allem die Knie und Hüften, die sich im Lauf der Jahre abnutzen. Nach einer Diagnose gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung. Eine ursächliche (kausal) und nebenwirkungsfreie Therapie, die neben den Schmerzen auch die Bewegungsfähigkeit wieder herstellen soll und ohne Operation arbeitet, ist die Kernspinresonanz-Therapie.
Von der Diagnostik in die Therapie
Die Kernspinresonanz-Therapie wurde auf Basis eines Phänomens entwickelt, das Ärzte bei Patienten beobachteten, die sich zur Untersuchung in einen Kernspintomografen (MRT) legten. Dabei kam es vor, dass viele der Patienten nach der Zeit im MRT weniger Schmerzen in den Knochen und Gelenken hatten und sich besser bewegen konnten. Diese Beobachtung weckte die Neugier verschiedener Wissenschaftler und so wurde nach einiger Forschungsarbeit die Kernspinresonanz für den therapeutischen Einsatz entwickelt. Seit mehr als 14 Jahren ist die Therapie nun weltweit im Einsatz. Für die erfolgreiche Entwicklung der Therapie wurde der Hersteller, die MedTec Medizintechnik GmbH aus Wetzlar, im Juni 2014 als eines der innovativsten Unternehmen Deutschlands als Top-100-Innovator ausgezeichnet.
Das Ziel: Gelenkverschleiß an der Ursache stoppen
Das Verfahren setzt an der Ursache der Erkrankung an, nämlich dem gestörten Stoffwechsel in den Knorpelzellen. Dieser sorgt eigentlich für ein Gleichgewicht zwischen dem Absterben und der Bildung neuer Zellen. Bei einer Arthrose ist dieses Gleichgewicht gestört und der Knorpel wird dauerhaft abgebaut. Die Kernspinresonanz-Therapie zielt darauf, diese körpereigene Funktion durch gezielte Signalübertragung zu reparieren. Dadurch soll die Regenerationsfähigkeit angeregt und dem Körper die Möglichkeit gegeben werden, neue Knorpelzellen zu bilden. Auf diese Weise sollen dauerhaft die eigenen Gelenke erhalten und ein künstlicher Ersatz so lange wie möglich herausgezögert oder sogar vermieden werden.
Ohne Eingriff in den Körper
Die Therapie gehört zu den konservativen Methoden bei einer Arthrose und findet ohne Operation oder andere Eingriffe in den Körper statt. Patienten, die aufgrund von Allergien oder Unverträglichkeiten keine Spritzen oder Narkosen bekommen dürfen, können die Kernspinresonanz-Therapie ohne Einschränkungen nutzen. Das Verfahren ist nebenwirkungs- und schmerzfrei.
Für eine vollständige Behandlung werden, je nach Schwere der Erkrankung, 5 bis 9 Sitzungen mit jeweils einer Stunde an aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Die Behandlungsplätze der Kernspinresonanz-Therapie sind wesentlich kleiner als ein MRT-Gerät und nach oben meist offen.
Sie sind daher auch für Menschen mit Platzangst geeignet, die sich in einem MRT-Gerät unwohl fühlen. Je nachdem, welches Gelenk behandelt werden soll, wird der Patient für die Behandlung in eine liegende oder sitzende Haltung gebracht. Grundsätzlich kann das Verfahren an jedem Gelenk angewendet werden. Es ist auch für Personen geeignet, die unter einer Arthrose leiden, für die es bisher kaum Therapiemöglichkeiten gibt. Dazu zählen beispielsweise die Fingergelenksarthrose oder der Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke der Wirbelsäule.
Während des Behandlungszeitraums kann der Patient seinen gewohnten Aktivitäten nachgehen. Eine starke Belastung der Gelenke sollte für die erste Zeit nach der Behandlung vermieden werden, jedoch darf es auch nicht zu einer dauerhaften Schonung kommen. Ideal sind leichte Übungen und gelenkschonende Sportarten. Grundsätzlich sollten die individuellen Absprachen mit dem behandelnden Arzt befolgt werden.
Wissenschaftliche Studien belegen positive Effekte
In umfangreichen Studien an renommierten Universitäten und Kliniken wurde der Erfolg der Therapie getestet. Dabei wurde festgestellt, dass nach der Anwendung der Kernspinresonanz-Therapie die Schmerzen der Patienten deutlich weniger wurden. In Langzeitbeobachtungen wurde dieser Effekt über mehr als vier Jahre nach der Behandlung nachgewiesen. Die behandelten Patienten verspürten zusätzlich eine wesentliche Verbesserung ihrer Beweglichkeit. Sie konnten Tätigkeiten des Alltags, die vorher unter Schmerzen oder nur durch Hilfe möglich waren, jetzt wieder allein und beschwerdefrei erledigen.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
Die Therapie wurde zunächst für die Anwendung bei Arthrose entwickelt. Durch weiterführende Forschungstätigkeiten kann das Verfahren mittlerweile auch bei Osteoporose, Bandscheibenbeschwerden sowie Sport- und Unfallverletzungen mit Beteiligung der Muskeln, Bänder und Sehnen eingesetzt werden.