Geschrieben: 12. Oktober, 2015 in Aktuelles | Gesundheit | Herz & Kreislauf
 
 

Herzrhythmusstörungen – Manchmal kommen sie früher als man denkt


Das Herz gibt den Rhythmus vor. Ununterbrochen und ein Leben lang. Doch manchmal kommt es aus dem Takt. Solche Herzrhythmusstörungen gehen meist schnell wieder vorüber und sind daher weitgehend harmlos. Manchmal können sie jedoch auch lebensgefährlich sein. Gerade Ausdauersportler sollten darauf achten, dass dem Herz nicht die Puste ausgeht.

Das Herz pumpt während des gesamten Lebens Blut durch den Körper. Dazu verfügt es über ein ausgeklügeltes und sehr leistungsfähiges Transportsystem. „Im Störfall kann diese fein abgestimmte Koordinierung von Vorhöfen und Kammern verlorengehen“, erklärt Hugo Katus, ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Heidelberg. (Quelle: spiegel) Dann kommt es zu einem Herzstolpern, zu Unregelmäßigkeiten im Herzschlag oder zu Herzrasen. Solche Herzrhythmusstörungen sind bei jungen Menschen meist harmlos. „Zwei von einhundert Kindern haben sogar schon im Mutterleib diese Anzeichen einer Herzrhythmusstörung“, sagt Katus. Treten diese Symptome jedoch häufiger auf, sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen.

Wer gilt als Risikopatient?

Besonders kritisch sind Herzrhythmusstörungen für Menschen, die bereits eine Herzmuskelentzündung hatten oder bei denen eine Herzklappe aus genetischen Gründen nicht richtig funktioniert. „Leider bleiben insbesondere die genetisch bedingten Ursachen oft lange Zeit unerkannt und führen in manchen Fällen zum plötzlichen Herztod“, bedauert Katus. Auch wer an Bluthochdruck, Diabetes oder einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Herzbeschwerden – und damit auch für eine Embolie oder einen Schlaganfall.

Auf was Sportler achten sollten

Besonders gefährdet durch Herzrhythmusstörungen sind extreme Ausdauersportler, denn die große Anstrengung kann die Herzmuskelzellen überlasten und schädigen. Gleichzeitig sind bei Extremsportlern die Blutwerte, die auf eine Herzerkrankung hindeuten, häufig ohnehin schon erhöht. Laut einer Analyse von 45 Studien zu diesem Thema kommt es bei diesen Personen daher immer wieder zu unnötigen Notfallbehandlungen. „Nach extremer sportlicher Betätigung sind bei den meisten Menschen die Herzinfarkt-Biomarker erhöht, ohne dass die Personen einen Infarkt haben“, bestätigt einer der Autoren, Farbod Sedaghat-Hamedani. Bei einem sonst gesunden Herz reicht es daher manchmal schon aus, den Körper zur Ruhe kommen zu lassen und Elektrolytlösungen zu trinken. Denn auch ein Mangel an Kalium oder Magnesium kann den Herzmuskel schädigen.

Das letzte Wort hat der Arzt

Der Analyse zufolge kann Sport einigen Patienten mit Herzrhythmusstörungen schon Linderung verschaffen. Denn wer die Muskeln trainiert, stärkt auch das Herz – schließlich ist es strenggenommen ja auch bloß ein Muskel. Auch ein paar Pfunde weniger auf den Hüften verringern das Risiko einer Erkrankung. Doch für eine Selbsttherapie reichen diese Mittel im Ernstfall nicht aus. Stattdessen sollte ein Arzt die Art und Schwere der Störung bestimmen und diese dann gezielt therapieren. Wenn Ihr Auto einen Motorschaden hat, bringen Sie es ja auch zum Fachmann, oder?

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