Geschrieben: 20. Februar, 2014 in Aktuelles | Sexualorgane
 
 

Hysterektomie wird viel zu oft durchgeführt


Eine Hysterektomie bezeichnet die operative Entfernung der Gebärmutter und/oder der Eierstöcke. Der Eingriff ist landläufig auch unter dem Begriff „Totaloperation“ bekannt. Operationen dieser Art wurden bereits in der Antike durchgeführt, wobei damals und noch bis ins 19. Jahrhundert die wenigsten Frauen überlebten.

 

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Dank der Fortschritte, die das medizinische Gebiet zu verzeichnen hat, sind die Gefahren früherer Zeiten weitestgehend ausgeräumt und nur noch in äußerst seltenen Einzelfällen zu befürchten.

Doch hat dies auch eine Schattenseite. Experten sind alarmiert, denn in den Kliniken wird eine Hysterektomie vielerorts auch dann durchgeführt, wenn es eigentlich gar nicht nötig wäre. Physische und vor allem nicht zu unterschätzende psychische Belastungen der betroffenen Frauen sind die Folge. Denn nicht zuletzt ein eventueller Wunsch nach einem Baby kann nach dem Eingriff nicht mehr in Erfüllung gehen. Außerdem ist eine Zeitlang nach der Operation lästige Übelkeit mit Erbrechen nicht selten, und die sexuelle Empfindungsfähigkeit kann einigen Schaden nehmen. Im Weiteren ist mit oftmals langwierigen und schmerzhaften Infektionen der Harnwege zu rechnen.

Schonende Alternativen zur Hysterektomie

Es ist noch gar nicht so lange her, als man Frauen, die im alltäglichen Leben zu hysterischen Anfällen neigten, mit einer Hysterektomie ruhig zu stellen versuchte. Ein solch eher archaisches Bild der weiblichen Psyche gehört in unseren Tagen zum Glück der Vergangenheit an. Doch greifen viele Ärzte leider noch immer zum Skalpell, wo dies eigentlich gar nicht nötig wäre. Liegen zum Beispiel schwere Störungen des Menstruationszyklus vor, können die Beschwerden um vieles einfacher mit der Gabe von Medikamenten mittels einer Hormonspirale behoben werden. Auch gegen vaginalen Krebs haben sich zwischenzeitlich Behandlungen etabliert, die weitaus schonender verlaufen als eine Hysterektomie. So können Myome behandelt werden, indem sie mit Ultraschallwellen beschossen oder im Rahmen einer Bauchspiegelung entfernt werden.

Vor einer geplanten Hysterektomie unbedingt eine zweite Meinung einholen

Statistisch gesehen lassen Frauen mit höherer Bildung viel seltener einen solchen Eingriff vornehmen. Tatsächlich sollten durch diese Diagnose Betroffene auf jeden Fall die Meinung eines zweiten Facharztes einholen. Denn eine Hysterektomie ist ein solch schwer wiegender und folgenreicher Eingriff, dass er reiflich überlegt sein will. Und es gibt genügend alternative Methoden, die spezifische Beschwerden besser als die Hysterektomie heilen oder doch zumindest minimieren können. Diese Therapien sind jedoch zeitaufwändiger und sollten je nach dem vorliegenden Einzelfall sorgfältig im Sinne der Lebensqualität der Patientin in Erwägung gezogen werden.