Geschrieben: 17. November, 2009 in Homöopathie | Vitamine & Mineralien
 
 

Schüßler-Salze – 12 Salze des Lebens


Obwohl sie zu den homoöpathischen Arzneien gezählt werden, ist jedoch das Gedankenkonstukt recht unterschiedlich. Dr. Wilhelm Schüßler ging davon aus, dass durch einen Mangel an Mineralstoffen Krankheiten entstehen, die durch die Zufuhr der fehlenden Stoffe wieder geheilt werden können.

Ein Aufsatz im Jahre 1873 brachte alles ins Rollen. In diesem Artikel hat der Oldenburger Mediziner Dr. med. Wilhelm Schüßler einen völlig neuen Weg beschrieben, um Krankheiten zu heilen. Er kam zu der Erkenntnis, dass fehlende anorganische Mineralsalze gestörte Lebensvorgänge und somit Krankheiten hervorrufen. Eine Hemmung des Zellstoffwechsels ist die Folge. Führt man das fehlende Mineralsalz zu, normalisiert sich der gestörte Zellstoffwechsel wieder.
Der junge Arzt Schüssler kam zu folgender Ãœberlegung, nämlich dass man “kränkelnde Pflanzen durch Begießen mit einer Lösung des ihnen entsprechenden Salzes zum Gedeihen bringen kann”. Somit war seine Idee geboren! Er wählte im 19. Jahrhundert für seine Heilmethode den Begriff Biochemie, abgeleitet aus dem Griechischen, bios: Leben und Chemie: die Wissenschaft der Elemente. Um nicht mit der Biochemie der Biologen und Chemiker verwechselt zu werden, spricht man auch von der Biochemie nach Dr. Schüßler oder einfach Schüßler Salze. Dr. Wilhelm Schüßler war Arzt der Homöopathie, studierte zuerst die klassische Homöopathie und entwickelte dann die Biochemie der 12 Schüßler Salze, nachdem Dr. Virchow die Erkenntnis der Zelle als kleinste funktionierende Einheit und deren Störungen im Krankheitsfall erkannte. Schüßler-Salze sind eine Unterart der Homöopathie. Jedoch ist das Gedankenkonstrukt zur Gänze unterschiedlich. Während Samuel Hahnemann – der Begründer der Homöopathie – Substanzen verwendete, welche in größeren Mengen genau die zu behandelnden Symptome auslösen können, benutzte Dr. Schüßler nur Salze, die er physiologisch im Körper nachweisen konnte.
Hahnemann verdünnte und verschüttelte seine Substanzen aufs Heftigste. Je höher die Potenz war, desto mehr wirkte das Mittel auf „geistiger“ Ebene. Je niedriger die Potenz ausfiel, desto mehr griff das Mittel direkt auf körperliche Befindlichkeiten ein. Analog zu diesem Wissen potenzierte auch Dr. Schüßler seine Mineralsalze. Nur verschüttelte er sie nicht, sondern verrieb sie mit sehr viel Milchzucker. Am häufigsten vorkommende Potenzen, der Verdünnungsgrad der Mineralsalze, sind bei den Schüßler-Salzen nur D6 und D12. Bei Mittel mit der Potenz D6 wurde 1 Gramm Mineralsalz mit 1000 Kilogramm Milchzucker verrieben. Bei D12 sieht es noch etwas kerniger aus: Hier wurde 1 Gramm Mineralstoff mit 1.000.000 Tonnen Milchzucker verrieben. Eine Überdosierung ist mit dieser Art der Verdünnung nahezu unmöglich.

Weniger ist mehr
Auch wenn diese Art der extemen Verdünnung viele Skeptiker auf den Plan ruft, ist die Wirkung bestätigt: Anders, als wenn Sie hochkonzentrierte Mineralien aus dem Supermarkt Selbst wenn Sie 100 Tabletten täglich zu sich nehmen würden – die Depots blieben stiefmütterlich.
Sie wirken subtiler, wie Akupunkturnadeln, wie Ehefrauen in der Vorweihnachtszeit. Man geht zusammen bummeln. Vor dem Buchladen bleibt man stehen: „Schatz, schau, das ist Schicksal. Das MUSS Schicksal sein. Die haben genau dieses Buch, das ich schon so lange haben möchte… Hach, wär das schön, wenn es unter dem Tannenbaum läge“. Wahrscheinlich steht man zu diesem Zeitpunkt schon alleine vor dem Schaufenster, aber jetzt heißt es „Dranbleiben“. „Das Buch hat erstklassige Kritiken….Sogar Reich-Ranitzki sagte…“ usw. Irgendwann wird selbst der ignoranteste Partner bemerken, dass Sie es Ernst meinen…
Steter Tropfen höhlt den Stein. Das ist auch das Wirkprinzip der Schüßler-Salze. Sie wirken als kleine, mehr oder weniger versteckte Seitenknuffe: „Wie war das doch gleich mit dem Calcium fluoratum? Wolltest du nicht genauer nachschauen, wo du es finden kannst?“
Jeder Schluck der Schüßler-Salzlösungen, jede Tabletteneinnahme ist solch ein  kleiner Seitenrempler. Deswegen sollten Sie auch nie alles auf einmal einnehmen, sondern in vielen kleinen Schlucken / Einnahmen auf den Tag verteilt zu sich nehmen. Weniger ist manchmal mehr…
Tabletten mit höherer Dosierung wirken wie mächtige Holzhämmer auf den Körper: „Hier hast du Magnesium, nimms gefälligst!“ Was bleibt dem Körper anderes übrig als notgedrungen die angebotene Mineralstoffbombe anzunehmen…?
Aber Körper sind gewieft. Sie merken sehr schnell: „Hoppla, ich muss mich ja gar nicht groß anstrengen, die Mineralsalze aus dem Essen zu filtern. Ich bekomm sie ja ohnehin…Und was „zuviel“ ist scheid ich einfach wieder aus.“  Die Folge ist, dass der Körper „verlernt“ die Mineralsalze aus dem Essen herauszufiltern, träge wird und sich ganz auf die kleinen Mineralstoffbömbchen verlässt…
Schüßler-Salze gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Darreichungsformen: Globuli, Tropfen, Milchzuckertabletten und Salben. Die gängigste ist sicher die der Milchzuckertabletten. Für die Darreichung ist folgende Umrechnung zu beachten:

1 Milchzuckertablette = 5 Tropfen oder 5 Globuli
50 Tabletten = 1 BE für Diabetiker

Man kann alle Salze in Wasser auflösen und auf den Tag verteilt trinken – die gängigste Methode ist es jedoch, sie unter der Zunge zergehen zu lassen. Da der Zungengrund mit vielen Äderchen überzogen ist, ist dort die Aufnahmefähigkeit am größten.
Sie können ansonsten die Salze auch äußerlich anwenden. Das geht von Salben über Umschläge, Vollbäder und Tropfeneinreibungen auf den Pulsstellen am Handgelenk, der Stirn und am Hals.
Wenn man die Salze etwa eine halbe Stunde vor dem Essen einnimmt kann sie der Körper am besten verarbeiten. Aber generell gilt: Hauptsache, man nimmt sie überhaupt. Ansonsten kann man auch Tabletten in Wasser auflösen und Umschläge damit machen. Das wirkt besonders schmerzlindernd. (10-15 Tabletten auf etwa 400 ml Wasser). Nach der Einnahme am besten immer ein Glas frisches Wasser trinken, damit die gelösten Giftstoffe ausgeschieden werden können.

Diese Empfehlungen sind keine Behandlungen, sondern ganz persönliche Gedanken der Autorin. Sie ersetzen keinen Arzt- oder Heilpraktikerbesuch. Alle Behandlungen geschehen auf Ihre eigene Verantwortung hin.