Tuberkulose – Kehrt sie zurück?
Mit der Entdeckung des Antibiotikums verloren viele Krankheiten ihren Schrecken. Mit zu diesen Krankheiten gehörte die Tuberkulose, auch Schwindsucht oder Weiße Pest genannt. In den letzten Jahren beobachteten Experten jedoch einen erneuten Anstieg der Zahl der registrierten Krankheitsfälle sowohl bei Tuberkulose als auch bei anderen bakteriellen Infektionskrankheiten.
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Ein Grund dafür ist die globalisierte Welt und ihre Verkehrsströme, der andere die zunehmende Antibiotika-resistenz vieler Erreger.
In unseren Breiten galt sie niemals als besiegt, aber doch zumindest unter Kontrolle: die Tuberkulose. Die gute Kontrollierbarkeit sorgte für ein Gefühl der Sicherheit und ein gewisses Laisser-faire. Antibiotika taten ihre Wirkung, sodass seit den 70er-Jahren kaum noch neue Präparate entwickelt wurden. Das Problem: Seit einigen Jahren verbreiten sich Tuberkuloseerreger, die auf die herkömmlichen Antibiotika kaum noch oder gar nicht mehr ansprechen.
Diese Resistenzen entstehen durch die falsche Anwendung von Antibiotika. Falsch heißt: Antibiotika werden überflüssigerweise, z. B. bei einem Schnupfen, verabreicht, sie werden zu schwach dosiert, sie werden nur unregelmäßig eingenommen oder zu früh wieder abgesetzt. Dadurch überleben einige Bakterien, die daraufhin Resistenzen gegen das Antibiotikum entwickeln können, was sie dauerhaft unempfindlich macht. Gerade die Behandlung der Tuberkulose ist jedoch sehr langwierig, weshalb viele Patienten die Therapie abbrechen.
Um auf diese neue alte Gefahr aufmerksam zu machen, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 1982 zum ersten Welttuberkulosetag auf. Seitdem wird alljährlich am 24. März der Tuberkulosetoten gedacht.