Geschrieben: 16. September, 2013 in Gesund essen | Gesundheit | Vitamine & Mineralien
 
 

Säure-Basen Haushalt – Wenn Säuren krank machen


Ist der Säure-Base-Haushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten, kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Neue Studien haben ergeben, dass die Deutschen die dicksten Europäer sind. Dieses Übergewicht führt jedoch nicht nur zu der mittlerweile als Volkskrankheit zu sehenden Diabetes Typ 2, sondern auch zu einem Ungleichgewicht des Säure-Base-Haushaltes im Blut. Das menschliche Blut hat einen pH-Wert von 7,4. Dieser Wert variiert jedoch ständig und bedarf einer dauernden Regulierung.

Die in der Nahrung enthaltenen Inhaltsstoffe nehmen jedoch ständig Einfluss auf den pH-Wert des Blutes und können ihn verändern. Bei mehr als 80% aller Deutschen ist der Säure-Base-Haushalt des Blutes aus dem Gleichgewicht geraten, man spricht von einer Übersäuerung (Azidose, der pH-Wert des Blutes ist niedriger als 7,35) des Körpers. Zu diesem Ungleichgewicht kommt es durch einen unausgewogenen Lebensstil und ungesunde Ernährungsgewohnheiten.

Säuren und Basen in unseren Lebensmitteln:

  • Basen-Lieferanten sind Lebensmittel, die direkt Basen enthalten. Dazu zählen zum Beispiel alle Sojaprodukte, Kartoffeln, Wurzel- und Blattgemüse, Salate aller Art, Obstsorten wie reife Bananen, Äpfel, Rohmilch, Sahne, stilles Mineralwasser und Gewürzkräuter wie Schnittlauch, Petersilie und Dill. Diese Lebensmittel versorgen den Körper mit beinahe allen wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen.
  • Neutrale Lebensmittel halten in ihren Inhaltstoffen die Waage zwischen Säure- und Baseanteilen. Neutral sind Butter, Öle, Walnüsse, Gurken, Tomaten, Weintrauben und Leitungswasser. Diese Nahrungsmittel nehmen keinen Einfluss auf den Säure-Base-Spiegel im Blut.
  • Säure-Erzeuger sind Nahrungsmittel, die zwar selbst keine Säuren enthalten, doch durch deren Verdauung Säuren entstehen. Dies sind vor allem Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel, alle Backwaren, die geschältes Getreide enthalten, Kaffee und alkoholhaltige Getränke.
  • Säure-Lieferanten sind Nahrungsmittel, die selbst Säuren enthalten und weiterhin während ihrer Verdauung Säuren herstellen. Alle Fleischarten, egal ob Geflügel, Wild, Schwein oder Rind, sind Säurelieferanten. Weiterhin sind in Eiern und Milchprodukten wie Käse und Quark Säuren enthalten

Übersäuerung

Nimmt ein Mensch zu viele Säureerzeuger oder Säurelieferanten zu sich und kann dieses Überangebot an Säuren nicht durch Basen wie Obst und Gemüse ausgeglichen und ausgeschieden werden, kommt es zu einer Übersäuerung des Blutes und somit des ganzen Organismus. Die Säuren sammeln sich im Bindegewebe des Körpers, in Muskeln und Gelenken. Die im Überschuss vorhandenen Säuren entziehen dem Körper wichtige Mineralien und binden sie an sich. So wird beispielsweise den Knochen wichtiges Calcium entzogen. Sie werden geschwächt und es entwickelt sich Osteoporose. Der gesamte Körper demineralisiert und es kann beispielsweise zu Krämpfen oder Muskelverspannungen aufgrund von Magnesiummangel kommen.

Die Übersäuerung kann zu einer Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme führen. Erschöpfungszustände, Herzrasen, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Sodbrennen, Rheuma, Allergien, Gallensteine und viele andere Krankheiten mehr, können in Verbindung mit einer Übersäuerung auftreten.

Basische Ernährung

Durch eine ausgewogene vollwertige Ernährung kann dieser Übersäuerung entgegengewirkt werden. Eine basische Ernährung beruht vor allem auf pflanzlichen Lebensmitteln. Mindestens 80% der Nahrungsmittel müssen bei einer basischen Ernährung stark basisch sein. Dabei sollte man vor allem Obst und Gemüse zu sich nehmen, des weiteren Kartoffeln und Vollkornprodukte. Auch stilles Mineralwasser ist basisch und unterstützt diese Ernährungsweise. Zwei bis drei Liter dieses kalorienlosen Getränkes pro Tag unterstützt die Entsäuerung des Körpers.

Man sollte jedoch auch beachten, dass saure Lebensmittel, wie Sauerkraut, Zitrusfrüchte und Rhabarber nicht die Übersäuerung verstärken. Vielmehr sind diese Fruchtsäuren ideal für eine Verbesserung des Säure-Base-Gleichgewichtes. 20 % der Nahrungsmittel können auch bei einer basischen Ernährung aus Säureerzeugern oder Säurelieferanten bestehen. Diese 80:20 Aufteilung entspricht ungefähr dem natürlichen Verhältnis von Säuren und Basen in unserem Körper. Vermeiden Sie bei einer basischen Ernährung Kaffe und alkoholhaltige Getränke. Diese Getränke enthalten sehr viele Säuren.

Durch eine bewusste und ausgewogene Ernährung kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass sein Säure-Base-Haushalt ausgeglichen ist und so vielen Begleitkrankheiten entgegengewirkt wird.