Geschrieben: 06. Dezember, 2013 in Bewegungsapparat
 
 

Zu enger Wirbelkanal – Wirbelkanalstenose


Jeder hat sicherlich schon einmal den Begriff Rückenmark in irgendeinem Zusammenhang aufgefasst und weiß, dass dieses einen wichtigen Bestandteil unseres menschlichen Körpers darstellt. Dieses Rückenmark verläuft im Spinalkanal der Wirbelsäule und kann bei einer auftretenden Verengung nahezu unerträgliche Schmerzen verursachen.

Fotoquelle: (c) joimax.com, Verengung des Wirbelkanals

Betroffene klagen über diese Beschwerden besonders beim Gehen und stellen zudem eine zunehmende Ermüdung in den Beinen fest. In der Regel wird natürlich bei anhaltenden Schmerzen oder bei zunehmenden Beschwerden ein Arzt konsultiert. Dessen Aufgabe ist es nun die Krankheit zu erkennen, eine entsprechende Diagnose zu stellen und Therapieverfahren einzuleiten, die Linderung versprechen.

Ursachen dieser Erkrankung

Als eindeutige Ursache der Wirbelkanalstenose gilt ein zu enger Wirbelkanal. Dieser Defekt kann entweder angeboren sein oder sich über die Jahre entwickeln. Wesentlich häufiger sind dabei Abnutzungserscheinungen der Wirbelknochen oder Bandscheiben, die sich erst nach mehreren Jahren zeigen. Besonders häufig zeigt sich die Wirbelkanalstenose, welche übrigens auch lumbale Spinalkanalstenose, genannt wird bei Patienten über 60 Jahren. Nicht selten stellen Ärzte zudem einen Zusammenhang zwischen genetischen Ursachen und Abnutzungserscheinungen fest.

Der betroffene Wirbelkanal befindet sich innerhalb der Wirbelsäule und ummantelt das weiche Rückenmark sowie einige Nerven die in die Beine ziehen. Dies erklärt auch die Ermüdungserscheinung der Beine, wenn der Wirbelkanal verengt ist.

Therapiemöglichkeiten – Was kann man tun?

Natürlich sollte man bei dem Verdacht auf diese Erkrankung oder Unsicherheit aufgrund anhaltender Beschwerden einen Facharzt kontaktieren. Dieser wird in aller Regel durch Röntgenuntersuchungen oder Computertomografie sowie MRT überprüfen, welche Ursache den Schmerzen zugrunde liegt. Sollte es sich herausstellen, dass die Wirbelkanalstenose für das Leiden verantwortlich ist, ist es wichtig, dass entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet werden – nur so kann eine Linderung herbeigeführt werden. Nimmt man das Leiden nicht ernst und zögert ein Handeln hinaus stellt sich in aller Regel schnell eine Verschlechterung des Zustandes ein und die Schmerzen werden zunehmend stärker. Das kann im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass ein aufrechter Gang kaum mehr möglich ist.

Bei den Therapiemöglichkeiten muss man grundsätzlich unterscheiden: Es kann zum einen gegen die Schmerzen mit entsprechenden Medikamenten oder Krankengymnastik gewirkt werden. Jedoch stellt dies keine Bekämpfung der Ursachen dar, sondern vielmehr nur eine vorübergehende Linderung. Deshalb ist eine Operation in vielen Fällen unumgänglich.

Zwei Verfahren

Auch hier unterscheidet man zwei Verfahren: die offene Operation und die minimal invasive Operation. Beim minimal invasiven Verfahren wird der Patient über die sogenannte iLESSYS®-Methode behandelt. Hierzu wird ein „Schlüsselloch“ angelegt, worüber sich der operierende Arzt Zugang zum Ort der Erkrankung verschafft. Anschließend wird das Gewebe, dass die Nerven bedrängt endoskopisch entfernt und überprüft, ob der Nerv befreit wurde. Der Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass es in örtlicher Betäubung und einer gleichzeitigen „Sedierung“ durchgeführt werden kann.

Bei der offenen Operation wird der Zugang zum krankhaften Gewebe komplett freigelegt. Hierfür muss die entsprechende Köperhöhle, wie zum Beispiel der Brustkorb sehr weit geöffnet werden. Dieses Verfahren gilt als herkömmliche Methode und wird in vielen Fällen angewendet, da es eine zweifelsfreie Diagnose ermöglicht. Zudem kann bei auftretenden Komplikationen schneller und besser entgegengewirkt werden. Der Nachteil dieser Operation ist natürlich aus kosmetischer Sicht eine sehr große Narbe. Die minimal-invasive Operation stellt hingegen ein neuartiges Verfahren dar, welches geringere Narbenbildung aufweist.