Geschrieben: 26. Januar, 2024 in Krankheiten von A-Z | Rücken
 
 

Rückenschmerzen – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten


Fragt man Passanten auf der Straße, welcher Körperteil ihnen immer wieder das Leben schwer macht, hört man auffällig das Wort „Rücken“. Es scheint so, als wäre der Rücken einer der großen Schwachpunkte unseres Körpers. Einer Umfrage einer großen deutschen gesetzlichen Krankenkasse zufolge sind Rückenschmerzen hierzulande für sage und schreibe 40 Millionen Fehltage verantwortlich.

Rückenschmerzen, Fotoquelle: 123RF

Dabei ist etwas Verschleiß doch eigentlich ganz normal. Doch was kann man tun, wenn der Schmerz dauerhaft wird? Und welche Rolle spielen die Muskeln dabei?

Muskelkraft die Gesundheit schafft

Wirbelsäule – ein komplexes System

Unsere Wirbelsäule ist ein komplexes System aus sehr flexiblen Knochen und Knorpeln, umgeben von einer sehr großen Menge Muskeln, die als Stützkorsett funktionieren. Vernachlässigen wir unsere Rücken- und Bauchmuskulatur oder überfordern wir sie, kann sie unsere Wirbelsäule nicht mehr richtig stützen. Unsere Rumpfmuskulatur ist also sehr viel wichtiger als dicke Brustmuskeln oder ein imposanter Bizeps – denn sie wird ständig beansprucht.

Auch der Kopf spielt eine Rolle

Auch unsere Psyche kann bei Rückenschmerzen eine entscheidende Rolle spielen. Denn durch psychische Belastungen, wie z. B. Stress oder andauernde Angstgefühle, können sich speziell die Rückenmuskeln verkrampfen. Dann ist da plötzlich dieses Reißen, das wie ein Blitz durch den Körper geht, und schnell hat man das Gefühl, man bräuchte am besten eine neue Wirbelsäule aus Titan. Dabei sind es doch eigentlich bloß die Muskeln.

Keine Schonzeit für den Rücken

Nimmt man nun die berühmt-berüchtigte Schonhaltung ein und versucht, die betroffenen Rückenpartien nicht mehr zu belasten, überfordert man damit schnell andere Teile der Muskulatur, die nun umso mehr arbeiten müssen. Das führt wiederum zu neuen Rückenschmerzen und einer erneuten Schonhaltung. Denn bei solchen Schmerzen liegt natürlich der Verdacht nahe, dass man einen dieser gefürchteten Bandscheibenvorfälle hat. Was aber in den seltensten Fällen wirklich zutrifft.

Operieren nur wenn es notwendig ist

Die Erkenntnis, dass häufig eine Muskelverspannung für dieses Dilemma verantwortlich ist, ist auch der Grund dafür, dass bei Rückenschmerzen heutzutage nur noch selten Bettruhe verordnet wird. Stattdessen setzen die meisten Ärzte auf leichte Aktivitäten bei behaglichen Temperaturen. Dadurch werden die Muskeln gelockert und die Durchblutung der gesamten Körperregion angeregt. Eine Operation ist dagegen nur in den seltensten Fällen notwendig, z. B. bei Tumoren oder gebrochenen Wirbeln.

Zappeln ist gesund

Da wir unseren Arbeitsalltag häufig im Sitzen fristen, empfiehlt sich zunächst einmal eine gesunde Sitzposition. Früher bedeutete das eine aufrechte und angespannte Sitzposition. Davon ist man mittlerweile abgekommen. Neuesten Erkenntnissen zufolge ist eine leicht zurückgelehnte Sitzhaltung viel entspannender und schonender als die einst so gepriesene gerade Sitzhaltung. Dabei sollte man sich jedoch bewegen, möglichst sogar ständig. Das klingt nun auch wirklich nicht einfach. Doch durch das häufige Wechseln der Position trainieren wir schonend unsere Muskulatur und beugen Verspannungen vor. Außerdem schmieren Sie durch diese relativ kleinen Bewegungen gut Ihre Bandscheiben, die zwischen den Wirbelkörpern wie eine Art Stoßdämpfer funktionieren. Machen Sie also ruhig häufiger den Zappelphilipp und vergessen Sie, was man Ihnen als Kind beigebracht hat!