Geschrieben: 07. September, 2023 in Krankheiten von A-Z | Magen & Darm
 
 

Chronische Darmentzündung: Morbus Crohn


Unter dem Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen werden zwei ähnliche Krankheitsbilder zusammengefasst: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Die Entzündung bei Morbus Crohn kann alle Teile des Magen-Darm-Traktes befallen, am häufigsten jedoch den letzten Teil des Dünndarms und den Dickdarm. Die Krankheit verläuft schubweise und tritt üblicherweise zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf.

 

Ursachen:

Die Ursachen für Morbus Crohn sind bisher nicht bekannt. Vermutet wird ein Zusammenspiel von erblichen, infektiösen, psychischen und vor allem aber immunologischen Faktoren.

  • Genetische Veranlagung,
  • Ernährungsfaktoren: Mangel an Ballaststoffen, zu viel Konsum von Weißmehlprodukten, zu hoher Verzehr von Zucker und Margarine,
  • Veränderung im Aufbau der Darmflora,
  • Veränderung des Immunsystems,
  • Psychische Faktoren: Überforderung, Stress, Sorgen, Ängste,
  • Umweltfaktoren: Nikotin, Schadstoffe.

Symptome

Die Hauptbeschwerden beschränken sich meist nicht nur auf den Bauch- und Darmbereich. Psychische Belastungen können bei bestehender Erkrankung die Beschwerden verstärken.

  • Heftige Durchfälle: drei- bis sechsmal am Tag, gelegentlich Schleim- und Blutbeimengung,
  • krampfartige Schmerzen, besonders im rechten Unterbauch, ähnlich einer Blinddarmentzündung,
  • leichtes Fieber,
  • Appetitlosigkeit,
  • Mangelernährung,
  • Gewichtsverlust,
  • allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Müdigkeit,
  • Komplikationen: Fistelbildung, Fissuren, Abszesse, Darmdurchbruch und -blutungen,
  • Darmverschluss (Ileus),
  • Kolonkarzinom (Spätkomplikation),
  • Therapie.

Nachdem die Ursachen des Morbus Crohn nicht ausreichend bekannt sind, besteht das Therapieziel darin, die Beschwerden zu lindern, die Zeitabstände zwischen den Krankheitsschüben zu verlängern, Komplikationen zu vermeiden und operative Eingriffe möglichst lange hinauszuschieben. Eine medikamentöse Therapie beschränkt sich je nach Verlauf der Erkrankung auf durchfallvermindernde Medikamente, entzündungshemmende Mittel oder Medikamente, die das Immunsystem bremsen. Um den entzündeten Darm nicht zusätzlich zu belasten, sind diätetische Maßnahmen nach Absprache mit dem Arzt sehr wichtig. Allgemeine Einschränkungen gibt es nicht. Patienten mit Morbus Crohn finden oft selbst heraus, welche Lebensmittel sie gut vertragen und welche nicht. Wichtig ist, auf eine ausgeglichene, „gesunde” Ernährung zu achten, da Betroffene aufgrund des angegriffenen Darms schneller unter Mangelernährung leiden. Zuckerhaltige Produkte sollten grundsätzlich vermieden werden. Auch Produkte aus Weißmehl können sich ungünstig auf die Erkrankung auswirken. Reichlich Ballaststoffe sind gut für die Verdauung und können häufig unangenehme Symptome lindern. Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist eine kontinuierliche ärztliche Betreuung notwendig. Die Therapie muss überwacht und immer wieder neu angepasst werden. Nur so können Komplikationen rechtzeitig erkannt werden.

Eine psychosomatische Betreuung hilft möglicherweise im Umgang mit der Krankheit und verringert nicht selten die Beschwerden.