Bipolare Störungen – kein Spaß für Betroffene
Bipolare Störungen, auch manisch-depressive Störungen genannt, zählen zu den beeinträchtigenden Störungen. Man geht derzeitig davon aus, dass rund 0,3 % bis zu 1,9% aller Menschen weltweit betroffen sind. Natürlich lässt sich über die genaue Anzahl der Erkrankungen keine genaue Aussage treffen, da die tatsächliche Anzahl der Erkrankungen im Verborgenen liegt und nicht erfasst werden kann.
Bipolare Störungen, Fotoquelle: 123RF
Wie äußern sich die Störungen?
Kennzeichnend für die Bipolaren Störungen sind episodische, stark auftretende Stimmungsschwankungen. Die Betroffenen können im einen Moment geradezu euphorisch sein und darauf folgend zu Tode betrübt, bis hin zu ernsthaften Suizidgedanken. Der Moment von einer Stimmungsschwankung zur nächsten lässt sich dabei nicht fest beziffern. Dies variiert je nach Situation und nach Patienten. In der Zeit zwischen den Stimmungsextremen bestehen für die meisten Betroffenen keinerlei Einschränkungen und die Teilnahme am Alltag ist ungehindert möglich.
Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass vor allem Menschen im Alter von 20 bis 40 Jahren an den bipolaren Störungen erkranken. Bei der Mehrheit der Patienten besteht diese psychische Erkrankung ein Leben lang, kann allerdings durch eine gezielte Therapie weitestgehend behandelt werden, wenngleich es auch nicht immer möglich ist die Krankheit komplett in den Griff zu bekommen.
Die Ursachen oder ein typischer Auslöser für diese depressiven Störungen konnten bis dato nicht herausgefunden werden. Man führt jedoch die Entstehung auf genetische, neurochemische oder hormonelle Faktoren zurück.
Therapiemaßnahmen bei Bipolare Störungen
Da die Störungen mitunter sehr massiv verlaufen und, wie bereits angemerkt, Suizidgedanken eine Rolle spielen können, steht es an erster Stelle den Patienten vor sich selbst zu schützen. In der Regel erfolgt deshalb zunächst eine stationäre Aufnahme mit eventueller Gabe von Medikamenten. In erster Linie soll so den Betroffenen die Reizflut genommen und ein Schutz für das Wohl des Betroffenen gewährleistet werden. Bewährt hat sich zudem eine Behandlung aus 3 Therapieverfahren. Diese besteht in erster Linie aus der Akuttherapie, daran anschließend die Erhaltungstherapie und schlussendlich der Schutz vor einem erneuten Rückschlag und dem Zurückfallen in die Störung. Allein die Akuttherapie umfasst dabei einen Zeitraum von 2 bis 6 Wochen, welche meist unter stationärer Kontrolle erfolgt. In den anschließenden Monaten geht man über zur Erhaltungstherapie. Hier soll der Patient sich festigen. Wichtig ist dabei eine vorsichtige Dosierung der Medikamente, da diese unter Umständen einen Rückfall begünstigen können. In der letzten Phase soll der Patient lernen mit der Erkrankung umzugehen und sich davor zu schützen.