Geschrieben: 21. Februar, 2014 in Aktuelles | Onkologie
 
 

Krebs – eine Erkrankung, die stark im kommen ist

Krebszellen, Fotoquelle: 123RF
Krebszellen, Fotoquelle: 123RF

Krebserkrankungen sind auf dem Vormarsch. Jeder vierte Tod ist ein Krebstod – Tendenz stark steigend.

 



Krebszellen, Fotoquelle: 123RF

Noch zählen in Deutschland Herz- Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Das wird sich, nach den Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), drastisch ändern, denn der Herztod ist auf dem Rückzug, wohingegen die Krebserkrankungen immer häufiger werden. Derzeit erkranken hierzulande jährlich 450 000 Personen neu an Krebs. Das sind sogar 30% mehr als im Jahr 1990.

Rauchen begünstigt Krebs, Fotoquelle: 123RF

Rauchen begünstigt Krebs, Fotoquelle: 123RF


Gemäß einem aktuellen Bericht der WHO werden die Krebserkrankungen weltweit bis zum Jahr 2025 weiter um zusätzlich 40% ansteigen. Die Gründe, die hierfür genannt werden, sind vor allem Folgende: Zunehmende Überalterung der Bevölkerung sowie Rauchen und sonstige Lebensstilfaktoren. Aber auch virale Infektionen können Krebserkrankungen begünstigen.

Prävention ist die einzige Chance

Krebs ist eine multifaktorielle Erkrankung, d. h. es sind in der Regel mehrere Faktoren von Einfl uss auf die Krebsentstehung. Genussmittel, Bewegungsmangel, (falsche) Ernährung und Übergewicht können Risikofaktoren darstellen. Dramatisch ist in diesem Zusammenhang die Zunahme der Raucherinnen, denn der Tabakkonsum hat bei Frauen eine deutlich schädlichere Wirkung als bei Männern. Zudem sind ihre Entgiftungsmöglichkeiten schlechter als die der männlichen Zeitgenossen. Weiterhin sollte zwingend auf die Erhaltung des Normalgewichtes geachtet werden, denn im Fettgewebe (vor allem im Bauchfett) werden entzündungsfördernde Botenstoffe hergestellt, die wiederum das Überleben von Tumorzellen erleichtern. Entzündungen können Krebs fördern. Ein längerfristig bestehendes Übergewicht gilt somit als Risikofaktor. Zu den weiteren Lebensstilfaktoren, die bei der Tumorentstehung eine wesentliche Rolle einnehmen, zählt die Ernährung. Ihr Anteil wird auf 40% geschätzt – d.h. mit einer gesunden Kost lässt sich das Risiko für Krebs um fast die Hälfte senken.

Pflanzliche Kost ist krebspräventiv – ja, aber Obst ist nicht gleich Obst und Gemüse ist nicht gleich Gemüse

Obst und Gemüse enthalten eine Vielzahl von bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffen, die im Kampf gegen Krebs interessant sind. Dabei sind es weniger die Vitamine die hier im Gespräch sind, sondern vielmehr die Substanzen im „Grünfutter“, welche die Pflanzen als Schutzstoffe z. B. gegen Bakterien- und Virenbefall, Umweltgifte und UV-Stress bilden. Besonders interessant sind hier die Polyphenole. Wie die Forschung gezeigt hat, können diese Pflanzeninhaltsstoffe auch beim Menschen eine Reihe positiver Wirkungen ausüben. Sie stärken die Abwehrkräfte, schützen möglicherweise vor bakteriell und viral bedingten Infektionen und bekämpfen Entzündungen. Zudem gibt es Hinweise auf eine entgiftende Wirkung der Polyphenole. Besonders polyphenolreich sind z. B. Beerenfrüchte (vor allem die Acai- und die Gojibeere, Heidelbeeren), Traubenkerne (OPC) und Traubenschalen (Resveratrol) sowie verschiedene Gemüsesorten (z. B. Kohl, Brokkoli, Radieschen). Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Gewürzpflanzen, wie z.B. Ingwer und Kurkuma (mit Kurkumin). Grundlegend wären wir gut beraten, den Gemüse- und Obstanteil in unserer Nahrung zu erhöhen, wobei die polyphenolreichen Sorten wohl besonders interessant sind.

Autorin: Prof. Dr. Michaela Döll, Gartenweg 20, 67157 Wachenheim
Literaturhinweis: M.Döll: Warum Papaya kühlt und Zucker heiß macht, Herbig Verlag,
ISBN 978-3-7766-2728-2, 14,99 Euro