Geschrieben: 02. August, 2013 in Aktuelles | Onkologie
 
 

Krebserkrankungen werden in einem einheitlichen Register erfasst


Ein Jahr haben die Vorbereitungen angedauert und nun kann er endlich beginnen, der Aufbau eines flächendeckenden Registers für Krebspatienten in Deutschland. Darüber soll die Versorgung effektiver und besser von Statten gehen. Mit dem Vorliegen der genauen Daten sollen die Therapien verbessert werden.




Mammographie: zur Früherkennung von Brustkrebs. Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland.

Daniel Bahr, der Gesundheitsminister gab gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe und weiteren Verbänden den Startschuss für das einheitliche Register. Hier werden nun zukünftig alle relevanten Fakten und Daten rund um die Erkrankung des Patienten gesammelt. Angefangen bei der Diagnose über den Krankheitsverlauf, Therapien, Rückfälle, Tod oder Überleben. All das soll dazu beitragen, dass Experten neue Erkenntnisse über die Krebserkrankung erlangen können und somit selbstverständlich einen wesentlich effektiveren Therapieverlauf entwickeln können.

„Endlich ist der Weg frei, für eine bessere, onkologische Versorgung in Deutschland“ So Gesundheitsminister Bahr. Auch die Deutsche Krebshilfe sieht darin eine großes Potenzial zur besseren Versorgung der krebskranken Menschen in Deutschland. Ein längst überfälliger Schritt, wie viele Experten verlauten ließen. Natürlich ist das alles auch gesetzlich geregelt und zwar im Krebsfrüherkennungs- und registergesetz. (KFRG). Dieses war bereits im April in Kraft getreten.

In einigen Bundesländern, wie Sachsen, Bayern und auch Brandenburg gab es bereits derartige Krebsregister, doch diese wurden alle nach recht unterschiedlichen Kriterien geführt. In Zukunft soll es nun für alle einheitliche Vorgaben geben. Ziel ist es unter anderem, die Qualitätsunterschiede der einzelnen Kliniken und deren Therapien zu verdeutlichen, um Menschen mit Krebs zukünftig die medizinisch bestmögliche Versorgung anbieten zu können.

Ganz billig ist das ganze Programm allerdings nicht. Rund acht Millionen Euro kostet die Umsetzung dieses Registers. Den Löwenanteil von 7,2 Millionen Euro trägt die Deutsche Krebshilfe selber, welche die Gelder über Spenden erhalten hat. Der Rest wird von den Ländern übernommen.

Jährlich sterben rund 220.000 Menschen in Deutschland an Krebs. Damit liegt die Krankheit auf Rang zwei der Todesursachen. Nur noch die Herz- Kreislauferkrankungen führen das Ranking an. Unglaubliche 500.000 Menschen erkranken innerhalb eines Jahres neu an Krebs. Das hier dringend etwas für bessere und effektivere Therapien getan werden musste, steht ganz außer Frage. Mit dem Register können Patienten, die an Krebs leiden zukünftig viel besser medizinisch versorgt werden, da die Daten einheitlich in einem gesamten Register gesammelt werden und nicht mehr nur vereinzelt in unterschiedlichen Registern.