Geschrieben: 22. Mai, 2023 in Gesundheit | Reiseapotheke
 
 

Was gehört in die Reiseapotheke?


Es dauert nicht mehr lange und die Ferienzeit steht wieder an. Haben Sie den Urlaub oder die Geschäftsreise schon geplant? Haben Sie an alles gedacht? Wirklich? Sonnenschutz nicht vergessen und was ist mit Ihrer Reiseapotheke? Viele halten sie für unnötig, wünschen sich aber eine für den Fall der Fälle.

Die Grundausstattung der Reiseapotheke

Unabhängig vom Reiseziel gehören in eine Reiseapotheke grundlegende Medikamente wie einfache Schmerzmittel. Diese helfen bei unerwarteten Kopfschmerzen oder leichten Verletzungen. Empfehlenswert ist es, sowohl Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen als auch Paracetamol mitzunehmen. Neben der Schmerzlinderung wirkt Ibuprofen entzündungshemmend und Paracetamol fiebersenkend. Aber auch Mittel gegen Übelkeit sind sinnvoll. So werden holprige Autofahrten, schaukelnde Schiffsreisen oder Flugturbulenzen zur Nebensache. Neben diesen Medikamenten sollten Sie auch wichtige Utensilien dabeihaben wie Pflaster, Schere, Desinfektionsmittel, Verbandsmaterial und Handschuhe. So können Sie auch andere versorgen und schützen sich dabei selbst.

Vorerkrankungen nicht vergessen

Ihre Vorerkrankungen sollten bei der Wahl der Reiseapotheke auch berücksichtigt werden. Haben Sie früher Medikamente eingenommen, die Sie nun – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr einnehmen? Wie es der Zufall will: Es wäre ärgerlich, wenn Ihre vergangenen Beschwerden plötzlich unerwartet wieder auftauchen. Beispiele sind: Bluthochdruck, Gichtanfälle, erhöhter Blutzucker sowie Gelenk- und Muskelbeschwerden. Denn der Bewegungsapparat reagiert anders bei anderem Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Ein anderes Beispiel sind Allergien: Ist es zu Hause, außerhalb der Allergiesaison? Evtl. blüht am Reiseziel etwas, das Ihre Allergie auslöst. Auch Hautausschläge gehören dazu.

Wohin soll es gehen?

Abhängig vom Reiseziel und auch von der Reiseart können weitere Dinge mitgenommen werden. Geht es beispielsweise in Malariagebiete, empfiehlt sich ein Mückenschutz in Form von Mückenspray sowie ein Moskitonetz. Werden Sie viel laufen oder wandern, sollten Sie an Blasenpflaster und Muskel- und Gelenkgele denken. Wenn es in Dritte-Welt-Länder geht, sind Medikamente gegen Übelkeit, Magenbeschwerden und Durchfälle in der Reiseapotheke sinnvoll.
In kälteren Regionen sind Medikamente gegen Erkältungen wie Hustenlöser, Hustenbonbons, Nasensprays und Tees praktisch.

Einreisebestimmungen

Prüfen Sie vor Reiseantritt, ob gewisse Bestandteile oder Medikamente Ihrer Reiseapotheke in dem Reiseland eingeführt werden dürfen. Grundsätzlich können verschreibungsfreie Medikamente bei Aus- und Einreise nach Deutschland mitgenommen werden. Es kann aber auch Ausnahmen geben. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten, wie beispielsweise starken Schmerzmitteln oder Medikamenten zur Substitution (Drogenentzug), ist es ratsam, eine entsprechende Bescheinigung des ausstellenden Arztes dabeizuhaben, die die Notwendigkeit bescheinigt. Um sicher zu sein, wenden Sie sich vorher an die jeweilige Botschaft des Landes in Deutschland, um rechtsverbindliche Auskünfte zu erhalten.

Sonnenschutz darf in der Reiseapotheke nicht fehlen – nicht vergessen!

Der Sonnenschutz wird gerne vernachlässigt und nicht ernst genommen. Die Haut ist unser größtes Organ und vergisst nie. Schäden an der Haut sind selbst bei leichten Sonnenbränden irreversibel. Wer nicht achtsam ist, verliert seine Widerstandsfähigkeit. Die Haut wird dabei dünner und altert schneller. Das Risiko für Hautkrebs steigt. Es hört sich paradox an, aber Fakt ist: Die Außentemperatur steht in keinem Verhältnis zur UV-Strahlung. Auch in Skigebieten ist die Sonne bei Minusgraden sehr aktiv und belastet die Haut mit UV-Strahlung. Hier ist ein Sonnenbrand möglich und Sonnenschutz wird notwendig.

Lichtschutzfaktor, was bedeutet das?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) sagt aus, wie viel Zeit Sie länger in der Sonne verbringen können, bevor die Haut anfängt Schaden zu nehmen. Das hängt sehr von Ihrem Hauttyp ab. Nehmen wir an, Sie sind ein heller Hauttyp und Ihr natürlicher Hautschutz wirkt bei direkter Sonneneinstrahlung für 10 Minuten. Bei Benutzung eines Sonnenschutzes mit LSF 30 sind Sie 30-mal länger geschützt: 10 Minuten x 30 = 300 Minuten, also 5 Stunden. Das ist aber stark abhängig von der Sonnenintensität Ihres Standortes. Wenn Sie sich nahe am Äquator aufhalten und Ihr natürlicher Hautschutz Sie dort nur für 3 Minuten schützt, erreichen Sie mit LSF 30 nur einen Schutz von 90 Minuten. 50 ist der höchsten LSF, der in der Europäischen Union zugelassen ist. Bei Benutzung gilt stets: rechtzeitig auftragen, in ausreichender Menge verwenden und bei Bedarf wiederholen. Wenn Sie ein Kribbeln oder Jucken auf der Haut spüren und gar leichte Rötungen auftreten, ist es schon fast zu spät und spätestens dann sollten Sie Ihren Sonnenschutz auftragen oder erneuern.

 

 

Autorenhinweis
Denis-Franz Heinrich; B.Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen Juni | GESUND&VITAL RÄTSEL