Geschrieben: 30. Oktober, 2023 in Zahnpflege/ Zähne
 
 

Mund- & Zahngesundheit РAuswirkung auf den ganzen K̦rper!


Die Mund- & Zahngesundheit wird uns schon intensiv im Kindesalter vermittelt. Von klein auf lernen wir dessen Wichtigkeit und die korrekte Anwendung von verschiedenen Reinigungswerkzeugen wie Zahnbürste, Zahnseide, Mundspülung usw. Was aber viele nicht wissen: Eine mangelnde Mund- & Zahnhygiene hat nicht nur Auswirkung auf unsere Zähne, sondern sogar auf den ganzen Körper.

Wissenswertes über unsere Zähne

Die ersten Zähne bekommen bereits Säuglinge ab dem sechsten bis achten Monat. Sie sind schon seit der Geburt im Kiefer angelegt und warten darauf, durch das Zahnfleisch durchzubrechen. Mit etwa zweieinhalb bis drei Jahren ist das Milchzahngebiss mit insgesamt 20 Zähnen vollständig. Danach folgen die zweiten Zähne, die dann permanent sind. Ein Erwachsenen-Gebiss zählt dann in der Regel 32 Zähne. Sie unterteilen sich in Schneidezähne, Eckzähne, kleine Backenzähne, große Backenzähne und Weisheitszähne. Überwiegend besitzen wir vier Weisheitszähne. Bei manchen Menschen sind aber nur drei, zwei, einer oder keiner angelegt, weswegen die Anzahl der Zähne im Gebiss manchmal variieren kann.

Zähne haben in erster Linie die Funktion, unsere Nahrung zu zerkleinern. Doch auch für die Sprachbildung sind diese unerlässlich. Wenn Zähne fehlen oder schief sind, können manche Silben nicht richtig gebildet werden. Sprachfehler, wie nuscheln oder lispeln, sind die Folge.

Die richtige Pflege mit der 2-x-2-Formel

Früher galt der Satz: „Nach jedem Essen Zähne putzen“. Nach neuesten Erkenntnissen weiß man, zu häufiges Zähneputzen schadet dem Zahnschmelz.

Zahnmediziner empfehlen heute die 2-x-2-Formel: zweimal täglich für je zwei Minuten; morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen.

Für eine korrekte und gründliche Reinigung der Zähne und zur Pflege des Mund- und Rachenraums sind folgende Dinge zu beachten:

  1. Verwenden Sie eine weiche bis mittelharte Zahnbürste. Eine zu harte Zahnbürste kann den Zahnschmelz beschädigen.
  2. Benutzen Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta. Fluorid verhindert Karies und stärkt den Zahnschmelz.
  3. Die Zahnbürste ist so zu halten, dass sowohl Zähne als auch das Zahnfleisch erreicht werden.
  4. Machen Sie mit der Zahnbürste kleine, kreisende Bewegungen, um die ganzen Oberflächen der Zähne zu putzen.
  5. Achten Sie darauf, alle Seiten zu putzen: innen, außen und die Kaufläche.
  6. Reinigen Sie auch das Zahnfleisch und die Zunge, um Bakterien zu entfernen und Mundgeruch zu verhindern.
  7. Verwenden Sie mindestens einmal täglich Zahnseide, um die Zahnzwischenräume zu reinigen und Plaque zu entfernen.
  8. Spülen Sie Ihren Mund mit Wasser oder einer Mundspülung aus, um überschüssige Zahnpasta zu entfernen.
  9. Erst etwa 30 Minuten nach dem Zähneputzen etwas essen oder trinken. Das ist wichtig, damit das Fluorid auf die Zähne wirken kann.
  10. Ersetzen Sie Ihre Zahnbürste alle 3 bis 4 Monate.

Besuchen Sie mindestens zweimal im Jahr Ihren Zahnarzt für eine Kontrolle und ggf. für eine professionelle Zahnreinigung.

Was passiert, wenn ich die Zähne nicht putze?

Es ist kein Weltuntergang, wenn man ausnahmsweise einmal vergisst, seine Zähne zu putzen. Doch schon wenige Stunden nach dem letzten Zähneputzen bildet sich ein Biofilm um die Zähne. Dies ist eine Ansammlung von ersten Bakterien an den Zähnen. Bestimmte Bakterien vermehren sich im Mund, wenn Zucker vorhanden ist. Sie nutzen ihn als Nahrung und wandeln ihn in Säure um, welches die Zähne angreift. Zusätzlich entsteht schon jetzt ein Zahnbelag. Je mehr und je häufiger Sie Zucker konsumieren, desto schneller schreitet dieser Prozess voran.

Innerhalb weniger Tage ohne Zähneputzen wird der Zahnbelag immer fester und gute, nützliche Bakterien werden verdrängt. Spätestens hier tritt deutlicher Mundgeruch auf. Nach einer Woche steigt die Anzahl der schlechten Bakterien rapide an. Ab jetzt ist die Gefahr, Karies zu bekommen, sehr hoch. Das Zahnfleisch wird anfangen, sich zu entzünden. Dies äußert sich durch Rötung, Anschwellen und Bluten. Nach weiteren Wochen wird der weiche Zahnbelag immer fester und er wird zu Zahnstein.

Ab diesem Stadium können folgende typische Erkrankungen auftreten:

  1. Karies: Karies, auch als Zahnhöhle oder Zahnverfall bezeichnet, ist eine häufige und ernsthafte Zahnkrankheit, die durch Säuren verursacht wird, die den Zahnschmelz angreifen.
  2. Parodontitis: Parodontitis ist eine schwerwiegende Entzündung des Zahnhalteapparats, die das Zahnfleisch, den Knochen und die Fasern, die die Zähne im Kiefer verankern, betrifft. Unbehandelt kann sie zu Zahnverlust führen.
  3. Zahnabszess: Ein Zahnabszess ist eine Ansammlung von Eiter in oder um einen Zahn. Dies kann aufgrund einer unbehandelten Karies oder Parodontitis auftreten und ist äußerst schmerzhaft. Ein unbehandelter Zahnabszess kann zu schwerwiegenden Infektionen führen und möglicherweise lebensbedrohlich sein.
  4. Zahnfleischerkrankungen: Fortgeschrittene Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis können das Zahnfleisch zerstören und zu Zahnverlust führen. Sie können auch das Risiko für systemische Gesundheitsprobleme erhöhen.
  5. Mundkrebs: Mundkrebs kann die Lippen, die Zunge, das Zahnfleisch, den Gaumen und andere Teile des Mundes betreffen. Wenn er nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, kann er lebensbedrohlich sein.
  6. Zahnerosion: Zahnerosion tritt auf, wenn der Zahnschmelz aufgrund von Säuren, die oft durch den Verzehr von sauren Lebensmitteln und Getränken verursacht werden, abgetragen wird. Dies kann zu Zahnempfindlichkeit und ästhetischen Problemen führen.

Auswirkung auf den ganzen Körper

Keine andere Stelle in unserem Körper ist so sensibel und pflegebedürftig wie der Mund- und Rachenraum. Es ist der Eingang unseres Körpers und dort fängt die erste Abwehr von schädlichen Stoffen in unseren Körper an.

Wer seine Zähne nicht pflegt und dadurch typische Mund- und Zahnkrankheiten provoziert, belastet sein Immunsystem unnötig. Es entstehen schädliche Bakterien im Mund, die sich zwangsläufig in unserem Körper verteilen. Diese Bakterien treiben nicht nur im Mund ihr Unwesen, sondern überall im Körper. Diese bestimmte Bakterienlast kann auch in Blutuntersuchungen nachgewiesen werden und zeigt, wie sehr diese schlechten Bakterien sich im Körper – also außerhalb des Mund- und Rachenraums – verteilen.

Mehrere Studien haben nun gezeigt, dass solche Bakterien sich negativ auf unsere Blutgefäße auswirken und damit indirekt für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfälle mitverantwortlich sind und diese besonders fördern.

Fazit

Eine gesunde Mund- & Zahnhygiene ist nicht nur für unsere Zähne und unseren Mund wichtig, sondern hat auch einen Einfluss auf unseren ganzen Körper. Vielen ist der Zusammenhang nicht bewusst, aber richtiges Zähneputzen und regelmäßige Zahnarztbesuche sind für den Gesamtzustand unseres Körpers sehr wichtig.

 

Autorenhinweis:
Denis-Franz Heinrich; B. Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen November | GESUND&VITAL RÄTSEL