Geschrieben: 25. September, 2023 in Bewegungsapparat
 
 

Besenreiser und Krampfadern – Muss man damit ewig leben?


Besenreiser und Krampfadern sind für Betroffene nicht schön und anfangs nur ein ästhetisches Problem. Mit zunehmendem Schweregrad erhöht sich der Leidensdruck mit Schmerzen, Druckgefühl und Juckreiz. Die wohl häufigste gestellte Frage ist: Bekomme ich diese wieder los?

Was sind Besenreiser und Krampfadern?

Krampfadern an den Beinen. Vaskuläre oder Besenreiser. Illustration

Sowohl Besenreiser als auch Krampfadern sind ziemlich dasselbe. Beides bezeichnet einen Blutstau in den Venen. Besenreiser kann man prinzipiell als eine Vorstufe einer Krampfader ansehen. Sie schmerzen nicht und kommen nur oberflächlich auf der Haut vor. Beim Drücken mit dem Finger werden Besenreiser – zumindest optisch – kurz verschwinden, aber dann wieder schnell auftauchen.

Krampfadern hingegen sind etwas schwerwiegender – sie können ein Druckgefühl auslösen und schmerzen. Weiterhin können Krampfadern auch in tieferen Schichten der Haut bzw. des Körpers auftreten.

Besonders auffällig ist das Durchschimmern durch die Haut. Es ist für viele ein ästhetisches Problem.

Gefäße in unserem Körper

In unserem Körper existieren zwei verschiedene Gefäße, die Blut in unserem Körper transportieren: Arterien und Venen.

Arterien transportieren das Blut vom Herzen weg in Richtung des Körperäußeren. Venen transportieren das verbrauchte Blut wieder vom Körperäußeren in Richtung des Herzes. In anatomischen Zeichnungen werden Arterien rot und Venen blau dargestellt.

Da das Herz etwa im oberen Viertel des Körpers sitzt, ist es weit vom Boden entfernt. Blut in den Arterien kann durch die Schwerkraft leicht nach unten gelangen. Wenn das Blut jedoch wieder von unten nach oben Richtung Herz transportiert wird, hat es unser Organismus umso schwerer. Um dem entgegenzuwirken, haben Venen sogenannte Venenklappen. Diese verhindern ein Absacken des Blutes und verschließen sich, sollte das Blut entgegen seiner Richtung fließen.

Arterien und Venen sind elastisch und können sich geringfügig ausdehnen und zusammenziehen. Das ist notwendig, um Blutdruck und die Durchströmung des Blutes zu regulieren.

Wie entstehen Krampfadern?

Krampfadern entstehen durch einen verlangsamten Blutfluss oder gar durch einen Blutstau in den Venen. Die Venen werden dadurch dick und gut sichtbar. Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  1. Die Venenklappen funktionieren nicht richtig und können ein Absacken des Blutes nicht mehr verhindern.
  2. Die Elastizität der Venen lässt nach. Das Blut vergrößert die Vene und verweilt dort. Gründe können das zunehmende Alter oder sogar hormonelle Veränderungen sein. Das verfrühte Nachlassen der Gefäßelastizität kann vererbt worden sein.
  3. Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen den Druck in den Beinvenen, weswegen die Venenelastizität mehr gefordert wird und daher eher an ihre Grenzen kommt.

Die Symptome

Mit folgenden Symptomen ist zu rechnen:

  1. sichtbare bzw. hervorstehende Venen.
  2. Die Beine fühlen sich schwer und müde an.
  3. Ein Spann- und Druckgefühl, besonders bei hohen Temperaturen,
  4. Krämpfe in Waden und Füßen, überwiegend in der Nacht,
  5. Juckreiz.
  6. Wasseransammlungen an Knöcheln und Füßen können begleitend auftreten.

Kann man etwas gegen Krampfadern machen?

Die Frage ist schwer zu beantworten. Es kommt dabei immer auf den Schweregrad an. Die Ursachene für die Entstehung einer Krampfader wird man sehr schwer beseitigen können. Jedoch können die Ursachen gelindert bzw. abgeschwächt werden.

Es gibt eine Vielzahl von Behandlungen. Junge Betroffene können am einfachsten Sport treiben oder zumindest sich mehr körperlich betätigen. Übergewichtige – besonders welche mit Bluthochdruck – können durch Abnehmen und Ausdauertraining viel erreichen. Schmerzmittel und rezeptfreie Salben können helfen, die Symptome zu lindern.

Sollte das Alter der Betroffenen fortgeschrittener oder der Schweregrad der Krampfadern erhöht sein, sind eher ärztliche Behandlungen und Eingriffe direkt an der Vene erforderlich.

Die beiden prinzipiellen Vorgehensweisen sind entweder die Verschließung einer Vene oder deren Entfernung. Die Vorgehensweise ist vom Schweregrad abhängig und kann entweder minimalinvasiv durchgeführt werden oder mithilfe eines chirurgischen Eingriffes.

Die Wahl der richtigen Behandlung sollte in Absprache mit einem Arzt erfolgen, der die individuelle Situation bewertet und die beste Option empfiehlt.

 

Autorenhinweis:
Denis-Franz Heinrich; B. Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen Oktober | GESUND&VITAL RÄTSEL