Geschrieben: 01. März, 2023 in Bewegungsapparat | Gesundheit
 
 

DMSO – Das Wundermittel im Bewegungsapparat mit einem kleinen Nachteil


Unter dem Begriff des Bewegungsapparates werden Knochen, Gelenke und Muskel in unserem K̦rper zusammengefasst. Menschen mit schon vorhandenen Beschwerden sind in der kalten Jahreszeit besonders belastet Рdie Beschwerden verschlimmern sich.

Alle Jahre wieder
Menschen mit Arthrose und Rheuma leiden in der kalten Jahreszeit unter größeren Beschwerden als in anderen Jahreszeiten. Grund dafür ist die durch die Kälte schlecht durchblutete und angespannte Muskulatur. Daraus resultieren oft weitere Verspannungen und zusätzliche Schmerzen sind die Folge. Bei Menschen mit Arthritis sind die Gelenke meist dauerhaft entzündet.

Mediziner raten überwiegend zu Spaziergängen und viel Bewegung. Dadurch werden die Gelenke geschmiert und verursachen keine weitere schmerzhafte Abnutzung, die Durchblutung – vor allem in der Muskulatur – wird gefördert und verringert den sog. Reibungsschmerz. Doch wer kann sich bei akuten Schmerzen dazu motivieren? Oft ist alters- oder alltagsbedingt ein Spaziergang schwierig. Sowohl die oben beschriebene Empfehlung von Medizinern als auch die Verwendung von Schmerzmitteln – beispielsweise in Salbenform mit dem Wirkstoff Diclofenac – sind eine Symptombekämpfung, die das Problem nicht bei der Wurzel packen. Eine Behandlung mit Kortison lindert nur die Entzündungserscheinungen und birgt viele Nebenwirkungen, weswegen diese Behandlungsform nur vorrübergehend anzuwenden ist.

Regeneration fördern

Beschwerden lassen sich am besten beseitigen, wenn man die genaue Ursache herausfindet und das Problem sprichwörtlich an der Wurzel packt. Verletzung und Abnutzung sind in unserem Körper allgegenwärtig und sind immer im Einklang mit einer Regeneration. Ein gutes Beispiel ist der Muskelkater. Dieser entsteht durch Überlastung oder besser gesagt durch mikroskopische Verletzung des Muskels. Die Heilung, bzw. Regeneration sorgt zumindest kurzfristig für einen kräftigeren Muskel. Das gleiche Beispiel lässt sich auch auf Knochenbrüche übertragen.

Jedoch lässt im Alter die Regenerationsfähigkeit zunehmend nach und verursacht die oft auftretenden altersbedingten Krankheitsbilder.

Wie steigern wir unsere Regenerationsfähigkeit?

Die Empfehlungen sind sehr einheitlich: Durch ein gesundes und aktives Leben, gute und ausgewogene Ernährung, Sport usw.

Unabhängig davon, ob Sie diesen Lebensstil pflegen, gibt es verschiedene Ursachen, weswegen die persönliche Regenerationsfähigkeit nicht ausreicht. Sollte dies der Fall sein, können Sie diese steigern und gewisse Beschwerden lindern oder gar beseitigen.

Die Lösung: Dimethylsulfoxid (DMSO)

DMSO ist ein Stoff, der schon seit vielen Jahren existiert, bisher aber in der öffentlichen Wahrnehmung wenig Beachtung erfahren hat. Die Rede ist von „Dimethylsulfoxid“, kurz DMSO.

DMSO ist ein Lösungsmittel und findet heute überwiegend seine Verwendung in Laboren und technischen Bereichen. Hergestellt wird es sowohl auf natürlichem Weg aus Baumgehölzen als auch synthetisch als Abfallprodukt zur Herstellung anderer chemischer Produkte. Es wurde im Jahre 1867 von deutschen Forschern zum ersten Mal synthetisch hergestellt. Zu diesem Zeitpunkt war seine Wirkung in der Medizin unbekannt. Erst 1959 wurde erstmals eine positive Wirkung in der Medizin – mehr oder weniger zufällig – festgestellt. Seitdem gab es hin und wieder Experimente und Studien über diesen interessanten Stoff. Heute ist klar, DMSO wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und ist wundheilungsfördernd. DMSO dringt tief in den Körper bis hin zu den Zellen ein und entfaltet seine Wirkung dort. In Verbindung mit anderen Medikamenten kann es diese tief in den Körper einbringen. Es wird von einer sog. penetrationsfördernden Wirkung gesprochen. Das zusätzlich eingebrachte Medikament wirkt stärker.

DMSO kann oberflächlich an der betroffenen Stelle aufgetragen oder oral zur inneren Wirkung eingenommen werden. Eine Dosierung kann pauschal nicht genannt werden, man muss sich langsam rantasten.

DMSO sollte immer in Wasser gelöst werden

Im Falle einer oralen Einnahme kann DMSO zu Beginn einmal täglich mit einem halben Teelöffel, gelöst in 200 – 300 ml Wasser eingenommen werden. Der Geschmack ist grauenhaft und fordert viel Überwindung. In dieser Phase sollte kritisch beobachtet werden, ob es ggf. zu Nebenwirkungen, wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfällen kommt. Gibt es keine Nebenwirkungen, so kann nach wenigen Tagen die Dosierung – falls erforderlich – erhöht werden auf zwei oder maximal drei ganze Teelöffel. Die Anzahl der Einnahmen kann maximal auf drei Mal täglich erhöht werden. Selbstverständlich nur unter kritischer Beobachtung oben genannter Nebenwirkungen.

Bei lokalen Beschwerden, wie beispielsweise bei Sportverletzungen in Form von Blutergüssen, Prellungen oder Verstauchungen, oberflächlichen Verletzungen der Haut, Muskelverspannungen und (rheumatische) Entzündungen kann DMSO auch direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.

Es empfiehlt sich eine 70 – 80 % Mischung anzurühren. Die Benutzung eines Messbechers ist anzuraten. Die hergestellte Mischung kann direkt auf die betroffene Stelle großzügig aufgetragen werden. Der Wirkstoff dringt tief durch die Haut in den Körper ein und benötigt dazu etwa 30 Minuten.

Sowohl bei inneren als auch oberflächlichen Anwendung kann nach etwa 20 Minuten ein leichtes Kribbeln im Körper wahrgenommen werden. Die Wirkung beginnt.

Welche Nachteile hat DMSO?

Es stellt sich die Frage nach den angekündigten Nachteilen des Wunderstoffes. Im Wesentlichen sind es zwei:

  • Die schwierige Dosierung und ggf. dadurch resultierende Nebenwirkungen
  • Die Knoblauchähnlichen Gerüche beim ausdünsten des Stoffes aus dem Körper

Bzgl. der Dosierung wurde schon bereits darauf hingewiesen sich bei innerer Anwendung langsam an die richtige Menge ranzutasten. Auch bei oberflächlicher Anwendung sollte kritisch auf Nebenwirkung geachtet und bei Bedarf die Dosierung, bzw. das Mischungsverhältnis angepasst werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen, auf die geachtet werden soll sind:

  • Ãœbelkeit, Schwindel und Erbrechen
  • Durchfälle und Magenverstimmungen
  • Hautreizung und allergische Reaktionen
  • Brennen und Jucken der Haut
  • Kopfschmerzen

Ist DMSO im Körper so muss er wieder abgebaut und ausgeschieden werden. Bei diesem Abbauprozess entstehen schwefelartige Stoffe, welche über die Haut und die Atemluft nach außen gelangen. Für einen selbst fällt das kaum auf, für die Umwelt jedoch schon. Die meisten betroffenen berichten von einem Knoblauch- oder Fischgeruch. Auch wird vom Geruch nach Austern gesprochen. Dieser Zustand hält in der Regel zwei Tage nach der letzten Einnahme an.

Fazit
Für viele Meschen mit rheumatischer Arthritis oder Arthrose kann der Leidensdruck immer wieder zur Tortur werden. In der kalten Jahreszeit sind diese besonders belastet. Bei scheinbar aussichtslosen Situationen kann sich ein Blick auf DMSO lohnen, wenn konventionelle Behandlungsformen, wie empfohlene Spaziergänge, Kortisongabe oder Schmerzmittel nicht den gewünschten Effekt bringen.

Sprechen Sie Ihren Arzt oder Apotheker auf eine Behandlung mit DMSO an. Dieser berät und klärt Sie umfassend auf.

 

Autorenhinweis
Denis-Franz Heinrich; B.Sc.
Fachinformatiker und Medizininformatiker

Erschienen März | GESUND&VITAL RÄTSEL