Hautleiden Schuppenflechte – wenn die Haut juckt und schuppt …
Die Schuppenflechte oder Psoriasis (griech.: „psora“, heißt Jucken, Kratzen) gehört mit drei Prozent Prävalenz zu den häufigsten Hauterkrankungen in Deutschland. Sie kommt in allen Altersgruppen vor und betrifft Frauen und Männer etwa gleich häufig. Schuppenflechte ist keine Infektionskrankheit und sie ist nicht ansteckend, kann aber vererbt werden. Trotzdem leiden die Betroffenen unter einer gesellschaftlichen Stigmatisierung und die Lebensqualität ist stark eingeschränkt.
Foto: Psoriasis auf der Haarlinie und auf der Kopfhaut
Wodurch wird Schuppenflechte ausgelöst?
Die genauen Ursachen der Psoriasis sind unbekannt. Neben erblicher Disposition spielen immunologische Prozesse, die äußerst komplex sind, eine Rolle. Die Symptomatik wird von einer Autoimmunreaktion gegen Zellen der Oberhaut, den sogenannten Keratinozyten, ausgelöst, die mit einer extrem gesteigerten Teilungsaktivität reagieren. Dadurch kommt es zu einer überdurchschnittlich schnellen Hautzellenproduktion, die von der Hornhaut nicht schnell genug abgestoßen werden kann. Um die angeborene Bereitschaft für die Erkrankung, eine Verschlechterung oder einen neuen Krankheitsschub auszulösen, müssen verschiedene Faktoren – d. h. von außen oder innen wirkende Einflüsse – hinzukommen. Diese Auslöser sind vielfältig und überdies ist ein Zusammenhang häufig nicht ohne Weiteres erkennbar, denn die Folgen treten erst zu einem späteren Zeitraum auf.
Auslöser
- Infektionen (der Nebenhöhlen, Mandeln, Bronchien, Grippe),
- Entzündungen innerer Organe, Viruserkrankungen (Masern, Röteln, Windpocken etc.),
- Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes), Hormonstörungen (Pubertät, Schwangerschaft),
- Entzündungen der Haut durch Bakterien, Pilze, Viren (Herpes), allergische Reaktionen,
- lokale Hautverletzungen oder -reizungen durch chemische oder physikalische Einwirkung (z. B. scheuernde Kleidung, starkes Kratzen, eng anliegende Armbänder oder Gürtel, Wunden, Tätowierungen),
- klimatische Einflüsse
- Sonnenbrand,
- bestimmte Medikamente (z. B. Beta-Blocker, Malariamittel),
- rauchen, Alkoholgenuss,
- Stress und emotionale Belastung.
Wie sieht Schuppenflechte aus?
Es handelt sich dabei um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die meist schubweise verläuft. Bei den Symptomen handelt es sich um flächige Entzündungen der Haut, angefangen von einzelnen Herden an den Gelenken bis hin zu einem kleinfleckigen Befall am ganzen Körper. Die betroffenen Stellen sind begrenzte, gerötete, teils juckende Herde mit silbrig glänzenden Schuppen. Häufig betroffen sind Kniescheiben, Ellenbogen, Kreuzbeinregion, Bauchnabel oder Kopfhaut. Außer der Haut können auch Nägel, Schleimhäute oder Hand- und Fußflächen oft mit schmerzhaften Rissen oder Bläschen befallen sein. In besonders schweren Fällen können die Gelenke schmerzhaft anschwellen bis hin zur Deformierung (Psoriasis-Arthritis). Der Hautbefall ist generell großen jahreszeitlich beeinflussten Veränderungen unterworfen (besonders häufig bricht die Erkrankung im Herbst und Winter aus). In Hinblick auf das Erkrankungsalter und die genetische Disposition werden zwei Typen unterschieden: Typ 1, der erstmals im zweiten Lebensjahrzehnt auftritt und genetisch disponiert ist, und Typ 2 mit einer Häufigkeit der Erkrankung zwischen 55 und 60 Jahren, die von äußeren Faktoren abhängig ist.
Wie wird Schuppenflechte behandelt?
Die Psoriasis ist nicht heilbar. Es können nur die Symptome nachhaltig gelindert werden, sodass es unter Umständen auch zu einer vorübergehenden Beschwerdefreiheit kommen kann. Die Therapie muss individuell je nach Alter, nach Gesundheitszustand und Lebensgewohnheiten des Patienten abgestimmt werden und bedarf oft der Kombination verschiedener Medikamente. Das Therapiespektrum reicht von der Pflege der Haut mit Ölbädern und nachfettenden Produkten bis hin zu starken, das Immunsystem hemmenden Medikamenten. Darüber hinaus arbeiten physikalische Verfahren mit künstlichem ultraviolettem Licht einer bestimmten Wellenlänge. In keinem Falle dürfen die Auswirkungen auf die Psyche des Erkrankten unterschätzt werden, die durch die Reaktionen auf die auffälligen Hautveränderungen im sozialen Umfeld hervorgerufen werden und bis hin zu Depressionen führen können.